Rassismus in Deutschland: Jeder muss sich fragen, ob er auch selbst Teil des Problems ist
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Im Kampf gegen Rassismus kommt es nicht nur auf den Staat, sondern auch auf die Bürger an.
© Quelle: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa
Man kann ein Problem erkennen – und dennoch ein Teil davon sein. Beim Thema Rassismus in Deutschland trifft das zumindest auf einen Teil der Bevölkerung zu.
90 Prozent der Menschen sagen ganz klar: „Es gibt Rassismus in Deutschland.“ Viele Menschen haben nach eigenen Angaben schon mal einer rassistischen Aussage im Alltag widersprochen – noch mehr sagen, sie würden das, wenn es darauf ankommt, auch tun. Diese Ergebnisse einer Auftaktstudie zum Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor sind ermutigend. Denn sie zeigen: Das Problem rassistischer Vorfälle in Deutschland wird von der überwältigenden Mehrheit nicht geleugnet.
Eine mitleidslose Haltung
Gleichzeitig zeigt sich, dass tatsächlich noch viel zu tun ist. Denn die ernüchternde Erkenntnis ist auch, dass immer noch eine große Anzahl von Menschen für das Denken in rassistischen Klischees anfällig ist. Problematisch ist, dass ein Teil der Menschen zwar Rassismus erkennt, aber zugleich der Meinung ist, wer sich darüber beschwere, sei doch nur überempfindlich. Das müsse man, so der Tenor, halt aushalten – sonst werde doch nur mit politischer Korrektheit die Meinungsfreiheit erdrückt.
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In Moskau gefährdet, in Berlin fehl am Platz
Am Morgen ihrer Hochzeit begann der Krieg. Am Abend gingen sie auf die Straße. Am nächsten Tag wurden Polina Oleinikova und Arshak Makichyan verhaftet. Seit einem Monat leben die jungen russischen Aktivisten nun in Berlin, in Sicherheit. Und möchten doch am liebsten zurück.
Es mag manchem leichtfallen, so zu denken, weil er selbst nicht Opfer von Diskriminierung ist. Aber es ist eine mitleidslose, einer demokratischen Gesellschaft unwürdige Haltung.
Die Ampelkoalition hat ein Demokratiefördergesetz angekündigt, das zivilgesellschaftliche Strukturen im Kampf gegen Rassismus stärken soll. Darüber hinaus müssen die Länder prüfen, was sie noch zusätzlich in den Schulen tun können.
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Wahr ist aber auch: Das Problem lässt sich nicht allein dadurch lösen, dass man Geld in Programme steckt. Es kommt im Alltag darauf an, dass jeder und jede Einzelne sich einsetzt. Und dabei hier und dort auch einmal das eigene Denken hinterfragt.