Krieg in Ukraine

Ex-Sowjet-Soldaten schließen sich Ukrainischer Armee an

Archivbild: 23.02.2022, Ukraine, Svitlodarsk: Ein ukrainischer Soldat geht an der Trennlinie zwischen dem von der Ukraine und dem von pro-russischen Separatisten gehaltenen Gebiet in der Nähe von Svitlodarsk in der Ostukraine entlang. Neben ausländischen Freiwilligen und vielen ukrainischen Bürgern greifen auch zahlreiche ältere Ukrainer zu den Waffen, um die vorrückenden russischen Truppen aufzuhalten. Sie sind bereit, bis zum Tod zu kämpfen.

Archivbild: 23.02.2022, Ukraine, Svitlodarsk: Ein ukrainischer Soldat geht an der Trennlinie zwischen dem von der Ukraine und dem von pro-russischen Separatisten gehaltenen Gebiet in der Nähe von Svitlodarsk in der Ostukraine entlang. Neben ausländischen Freiwilligen und vielen ukrainischen Bürgern greifen auch zahlreiche ältere Ukrainer zu den Waffen, um die vorrückenden russischen Truppen aufzuhalten. Sie sind bereit, bis zum Tod zu kämpfen.

Kiew. Als er als junger Mann noch in der sowjetischen Armee diente, waren die Russen Andrij Gontschruks Kampfgefährten, er nannte sie Brüder. Jetzt blickt der 68-jährige Ukrainer mit dem Gewehr in der Hand in die Ferne, bereit die russischen Invasoren zu erschießen.

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„Das ist ein Blitzkrieg“, sagt Gontschruk über die russische Militäroffensive und wischt sich übers Gesicht. In Tarnuniform steht er an diesem Mittwoch in den Trümmern eines Hauses in Gorenka, einem Dorf außerhalb von Kiew, das beim russischen Vormarsch auf die Hauptstadt bombardiert wurde.

Der Rentner mit dem weißen Bart ist einer von Zehntausenden Ukrainern, die sich freiwillig gemeldet haben, um ihr Land zu verteidigen. Gemeinsam mit seinem Sohn Kostja bewacht er seit der russischen Invasion vergangene Woche das Dorf.

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Mit ihnen auf Patrouille ist auch der 81-Jährige Pjotr Wyerko, ein pensionierter Französischlehrer. Seine Frau Lidya starb nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl an Hautkrebs. Jetzt wolle er sein Land mit der Waffe vor den Russen verteidigen, um seiner Tochter und seinem Enkel ein gutes Leben zu ermöglichen, sagt er. „Wenn sie hierherkommen, steche ich sie mit der Mistgabel nieder, sollte ich keine Waffen haben - aber ich habe Waffen.“

Bewohner von Gorenka berichten, dass dort seit Beginn des Krieges vergangene Woche mindestens zwei Menschen getötet und gut ein Dutzend verletzt worden seien. Am Mittwoch wurden mehrere Häuser zerstört. Neben Gontschruk stehen auch mehrere Frauen zwischen den Trümmern und weinen.

„Sie sind gekommen, um meine Leute zu töten.“

„Es wurde viel zerstört“, sagt Gontschruk. „Aber die Leute halten sich gut.“ Viele hätten wie er militärische Erfahrung.

Die ukrainische Armee hat Waffen an alle verteilt, die ihr Land verteidigen wollen. Tausende Reservisten wurden mobilisiert. In ganz Kiew sind Leute in Jeans und Winterjacken und mit gelben Armbinden zu sehen, die sich hinter Reifenbergen und an Straßenecken verschanzen.

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Die heranrückenden russischen Truppen sind in der Übermacht, aber Gontschruk gibt sich zuversichtlich. „Wir werden die Feinde töten und ihnen ihre Waffen abnehmen“, sagt er. „Vielleicht sind gute Leute unter ihnen, aber das ist mir egal. Sie sind gekommen, um meine Leute zu töten.“

Er und andere in Gorenka hätten nie einen russischen Einmarsch erwartet - eine Besetzung der Separatistengebiete im Donbass ja, aber nie eine solche Offensive. Längst hätten die Russen aber gemerkt, dass es nicht so einfach werden würde, sagt Gontschruk. „Sie hatten gedacht, sie könnten herkommen und in ein, zwei Tagen Kiew erobern, aber schaut mal, wie es ihnen bis jetzt ergeht.“

RND/AP

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