„Einfach alles bombardiert“

Griechischer Diplomat: Mariupol wird zerstört wie Aleppo

18.03.2022 Luftbilder zeigen die Zerstörung von Wohnhäusern in Mariupol. Die Stadt im Südosten der Ukraine ist seit Kriegsbeginn Russlands besonders umkämpft. Mariupol wird von russischen Streitkräften belagert. Es ist von einer "humanitären Katastrophe" die Rede.

18.03.2022 Luftbilder zeigen die Zerstörung von Wohnhäusern in Mariupol. Die Stadt im Südosten der Ukraine ist seit Kriegsbeginn Russlands besonders umkämpft. Mariupol wird von russischen Streitkräften belagert. Es ist von einer "humanitären Katastrophe" die Rede.

Athen. Der griechische Konsul zu Mariupol, Manolis Androulakis, hat bei seiner Rückkehr aus dem ukrainischen Kriegsgebiet eine bittere Bilanz gezogen. „Mariupol wird sich einreihen bei jenen Städten, die durch Krieg vollständig zerstört wurden - ob Guernica, Coventry, Aleppo, Grosny oder Leningrad“, sagte der sichtlich erschütterte Diplomat bei seiner Ankunft in Athen am Sonntagabend vor Journalisten. „Es gab kein Leben mehr - binnen 24 Stunden wurde die gesamte Infrastruktur zerstört. Es wurde einfach alles bombardiert.“

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Androulakis rief dazu auf, die Stimme zu erheben und vereint einen Waffenstillstand oder eine Feuerpause zu fordern. „In diesem Moment werden dort Zivilisten bombardiert - blind und unkontrolliert.“ Was in Mariupol passiere, sei eine Tragödie sowohl für das russische als auch das ukrainische Volk. Die Menschen beider Völker quäle vor allem die Frage nach dem Warum. „Alle haben mit irgendetwas gerechnet, aber niemand mit dem, was nun passiert.“

Ukraine lehnt Kapitulation in Mariupol ab
 DPR LPR Russia Ukraine Military Operation 8145289 19.03.2022 Residents leave the city of Mariupol, Donetsk People s Republic. Mihail Andronik / Sputnik Mariupol Donetsk People s Republic PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xMihailxAndronikx

Russland hatte die Truppen in Mariupol aufgefordert, sich zu ergeben. Das ist für die Ukraine keine Option.

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Auf die Frage, warum es Mariupol so schwer getroffen habe, sagt Androulakis, dass die Stadt anders als andere ukrainische Städte vollständig eingekesselt und deshalb so massiv unter Beschuss genommen worden sei.

Androulakis war einer der letzten westlichen Diplomaten, der die Stadt verließ. Athen hatte seine diplomatischen Vertretungen noch lange nach Kriegsbeginn geöffnet gehalten, weil in der Region zahlreiche griechischstämmige Ukrainer leben, denen bei der Flucht geholfen werden sollte.

RND/dpa

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