Ukraine hofft auf „modernste Waffensysteme“

Melnyk: Deutschland soll in Ramstein „mächtige Panzerkoalition für die Ukraine“ bilden

Vizeaußenminister Melnyk.

Vizeaußenminister Melnyk.

Berlin. Die Ukraine erhofft sich vom Treffen ihrer Unterstützerstaaten im rheinland-pfälzischen Ramstein nach Angaben von Vizeaußenminister Andrij Melnyk Zusagen über massive weitere Militärhilfe, darunter Leopard 2-Kampfpanzer von Deutschland. „Die Ukrainer erwarten vom Ramstein-Gipfel einen echten Durchbruch bei der Lieferung modernster Waffensysteme“, sagte der frühere ukrainische Botschafter in Berlin dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Die größte Bitte an die Ampelregierung für das Ramstein-Treffen wäre, dass Deutschland nicht nur seine merkwürdige Blockadehaltung bei den Leopard-Panzern beendet, sondern wahre Führung demonstriert und eine mächtige Panzerkoalition für die Ukraine bildet.“

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Forderungen an Pistorius

Deutschland als Herstellernation müsse nicht nur den Export von Leopard-Panzern durch andere Staaten wie Finnland und Polen genehmigen, sondern selbst auch solche Panzer an die Ukraine liefern, forderte der Vizeminister. Er machte auch deutlich, dass die Regierung in Kiew hohe Erwartungen an den neuen deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat. Pistorius müsse die deutsche Militärhilfe dramatisch erhöhen, forderte der Vizeaußenminister.

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Ein Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 bei einer Bundeswehrübung

Ein Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 bei einer Bundeswehrübung

Für die Regierung in Kiew sei entscheidend, dass die USA eine treibende Kraft blieben, „um andere Partner stärker zu motivieren, viel mehr zu tun als vorher“, sagte Melnyk. Eine massive Zunahme der internationalen Hilfe „wäre der einzig richtige Schritt nach dem barbarischen Raketenangriff in Dnipro, wo so viele ukrainische Zivilisten ermordet wurden.“ Beim Einschlag einer russischen Rakete in einem Hochhaus in der Stadt Dnipro waren am Wochenende Dutzende Menschen getötet worden.

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„Dafür sind wir Ukrainer sehr dankbar“

„Es sieht aus, dass die Amerikaner das bisher größte Hilfspaket seit dem Kriegsbeginn schnüren werden“, sagte Melnyk. „Dafür sind wir Ukrainer sehr dankbar.“ Auch andere Verbündete erhöhten ihre Unterstützung. Melnyk verwies auf Estland, wo die Militärhilfe für die Ukraine nach Angaben der Regierung in Tallinn auf mehr als ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts gestiegen ist. „Sollte auch Deutschland diesem Beispiel folgen, dürften die Ukrainer auf Hilfe mit einem Umfang von rund 38,5 Milliarden Euro hoffen. Das wäre mehr als angemessen, damit die Ukraine ihre Frühlingsoffensive vorbereiten kann, um all die besetzten Gebiete noch in diesem Jahr befreien könnte.“

Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein kommen am Freitag Verteidigungsminister und Armeechefs aus fast 50 Staaten zusammen, um über weitere militärische Unterstützung für die Ukraine zu beraten. Die Kontaktgruppe konferiert seit ihrer Gründung im April zum insgesamt achten Mal, wobei drei der Zusammenkünfte in Form von Videokonferenzen stattfanden. Deutschland wird erstmals von Pistorius vertreten, der erst am Donnerstag Christine Lambrecht im Amt des Verteidigungsministers nachgefolgt war. Vor dem Treffen in Ramstein war der frisch vereidigte Minister am Donnerstag in Berlin mit seinem US-Amtskollegen Lloyd Austin zusammengekommen.

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