Nach Bränden in russischen Öldepots

London befürwortet ukrainische Angriffe in Russland – auch mit britischen Waffen

Ein Öldepot im russischen Bryansk steht nach einem Angriff in Flammen. (Archivbild)

Ein Öldepot im russischen Bryansk steht nach einem Angriff in Flammen. (Archivbild)

London. Der britische Verteidigungsstaatssekretär James Heappey hält einen Einsatz britischer Waffen durch ukrainische Streitkräfte gegen russisches Gebiet nicht für problematisch. Das sagte der konservative Politiker dem Sender Times Radio am Dienstag.

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Zuvor hatte es Berichte über einen Großbrand in einem russischen Öldepot nahe der Grenze zur Ukraine gegeben. Ob das Feuer auf einen Angriff ukrainischer Streitkräfte zurückging, war zunächst unklar. Doch der Vorfall löste Spekulationen darüber aus, ob von Nato-Staaten an die Ukraine gelieferte Waffen auf russischem Gebiet zum Einsatz gekommen sein könnten.

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Gefahr eines Atomkriegs sei „verschwindend gering“

Großbritannien befürworte „selbstverständlich“ ukrainische Angriffe auf Öldepots innerhalb Russlands, sagte Heappey. Es sei „vollkommen legitim für die Ukraine“, Ziele in Russland anzugreifen, um die Logistik der russischen Armee zu stören und weiteres Blutvergießen auf seinem eigenen Territorium zu verhindern. Wenn dabei aus Großbritannien gelieferte Waffen zum Einsatz kämen, sei das „nicht unbedingt ein Problem“. Es gebe schließlich viele Länder, die importierte Waffen einsetzten. Verantwortlich gemacht werde dafür aber nicht das Land, in dem sie produziert, sondern das, von dem sie abgefeuert worden seien, so Heappey weiter.

Sergej Lawrow: „Reale Gefahr“ für den Ausbruch eines Dritten Weltkriegs

Die Gefahr dafür sei „ernst, sie ist real“, sagte Lawrow in dem Interview, dass das Außenministerium am Montagabend in seinem Telegram-Kanal teilte.

Warnungen des russischen Außenministers Sergej Lawrow, westliche Länder würden durch Waffenlieferungen an die Ukraine Öl ins Feuer gießen, wies Heappey im Gespräch mit dem Sender Radio BBC 4 zurück. Es sei nicht unwahrscheinlich, dass die Ukraine dank der Waffenlieferungen die russische Invasion erfolgreich abwehren könne. Die Gefahr einer atomaren Auseinandersetzung zwischen Russland und der Nato sei „verschwindend gering“, so Heappey weiter.

Heappey: Zeitdruck führe zu „schlechten“ militärischen Entscheidungen der russischen Führung

Die Offensive der russischen Streitkräfte im ukrainischen Donbass ist nach Einschätzung Heappeys überstürzt und erleidet deshalb hohe Verluste. Der Parlamentarische Staatssekretär sagte am Dienstag im Fernsehsender Sky News, die russische Militärführung sei unter Zeitdruck und treffe deshalb „schlechte“ militärische Entscheidungen. Grund sei der Wunsch von Präsident Wladimir Putin, am 9. Mai - dem Nationalfeiertag zum Sieg über NS-Deutschland im Zweiten Weltkrieg - einen Erfolg vorweisen zu können.

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Heappey sagte, die Offensive sei begonnen worden, bevor genügend Truppen dafür in Stellung gebracht worden seien. Putins „Wunsch, am 9. Mai auf den Stufen des Kremls zu stehen und ein Held zu sein bedeutet, dass Tausende von russischen Leben verloren werden und die Russen den Vorteil numerischer Überlegenheit aus der Hand geben, den sie haben sollten“.

Der Staatssekretär wies die Behauptung des russischen Außenministers Sergej Lawrow zurück, die Nato provoziere Russland, indem sie der Ukraine Waffen liefere. Das sei „völliger Unsinn“. Lawrow hatte am Montag gesagt, mit Waffenlieferung an die Ukraine würden Nato-Staaten „Öl ins Feuer gießen“, und von der Gefahr eines Atomkriegs gesprochen.

RND/dpa/AP

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