Russlands Krieg

Militärexperte: Waffenlieferungen an die Ukraine richtig und wichtig

Geheimdienstexperte Sönke Neitzel von der Universität Potsdam

Der Militärhistoriker Sönke Neitzel.

Berlin. Der Militärexperte Professor Sönke Neitzel von der Universität Potsdam hat die zusätzlichen Waffenlieferungen an die Ukraine begrüßt; zuvor war bekannt geworden, dass das Bundeswirtschaftsministerium die Abgabe von 2700 Stück Flugabwehrraketen vom Typ „Strela“ genehmigt hatte, wie die Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag aus Kreisen des Ministeriums erfuhr. Dabei handle es sich um Waffen sowjetischer Produktion aus ehemaligen Beständen der Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR.

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„Das ist ein ganz wichtiges Signal. Alles, was geht, ist sinnvoll“, sagte Neitzel dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Zum einen zeige sich jetzt nämlich entgegen allen Prognosen, dass der Krieg und sein weiterer Verlauf „nicht planbar“ seien. „An diesem Tag gibt es die Ukraine noch. Und deshalb müssen wir der Ukraine weiter Waffen liefern.“ Zwar sei die große Frage, ob die Waffen überhaupt noch das Gebiet östlich des Dnjepr erreichten, fuhr der Militärexperte fort. Aber auch westlich des Dnjepr werde ja gekämpft.

Im Übrigen sei die ukrainische Luftabwehr der großen russischen Luftwaffe nicht gewachsen, so Neitzel. Das müsse sich ändern, damit ukrainische Truppen verlegt werden könnten. Dazu wiederum könnten die Luftabwehrraketen aus DDR-Beständen einen Beitrag leisten. „Man kann davon ausgehen, dass die Ukrainer diese Raketen bedienen können, weil sie im Vergleich zu Hightechwaffen von heute einfach zu bedienen sind. Das Einfache ist im Krieg immer das Effizienteste.“

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Die Gefahr, dass die Nato durch solche Waffenlieferungen in den Krieg hineingezogen wird, sieht der Militärexperte nicht. „Die Waffen kommen ja nicht von der Nato, sondern aus einzelnen Ländern“, sagte er dem RND. Auch diesen könne Russland nicht mit Atomwaffen drohen, ohne sich selbst einer existenziellen Bedrohung auszusetzen.

Neitzel ist Professor für Militärgeschichte am Historischen Institut der Universität Potsdam.

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