Kommentar

Rettung afghanischer Ortskräfte: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es

Eine Frau, die als Ortskraft gearbeitet hat, nach ihrer Ankunft in Brandenburg.

Eine Frau, die als Ortskraft gearbeitet hat, nach ihrer Ankunft in Brandenburg.

Ein Jahr nach der Machtübernahme durch die Taliban und dem chaotischen Evakuierungseinsatz der Bundeswehr sichert die Bundesregierung den afghanischen Ortskräften erneut Hilfe zu. Innenministerin Nancy Faeser will Frauen und Männer, die der Bundeswehr, dem Auswärtigen Amt oder dem Entwicklungshilfeministerium in dem Land am Hindukusch teilweise jahrelang unter die Arme griffen, nicht zurücklassen.

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Mehr als 7800 Menschen müssen in Sicherheit gebracht werden

Außenministerin Annalena Baerbock äußert sich ähnlich. Die Absichtserklärungen sind löblich. Doch ob dem auch Taten folgen, ist eine andere Frage.

Legt man die offiziellen Zahlen zugrunde, dann müssten noch mehr als 7800 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Faeser nannte indes selbst keine Zahlen. Überdies bestand die bisherige Praxis darin, dass nur Afghaninnen und Afghanen auf Rettung hoffen durften, die in bestimmten Zeiten für Deutschland tätig waren, andere und Angestellte von Subunternehmen aber nicht. Auch soll die Rettung laut Auswärtigem Amt über Pakistan erfolgen. Die Taliban machen die Grenze jedoch immer öfter dicht.

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Blickt man nach Mali, dann sieht es schließlich so aus, als habe die Bundesregierung nicht viel aus der Vergangenheit gelernt. Zwar ist die Zahl der Ortskräfte in dem westafrikanischen Land mit angeblich bloß 59 wesentlich geringer. Doch politische Entscheidungen, was mit ihnen im Falle eines Abzugs geschehen soll, sind bisher nicht getroffen worden; auch an administrativen Vorbereitungen mangelt es. Und angesichts der zunehmenden Schikanen seitens der malischen Regierung muss man sagen: Ein rascher Abzug wird täglich wahrscheinlicher.

Es gilt wie auch sonst im Leben: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. In Afghanistan und Mali gilt es erst recht.

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