Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche

Kirche stellt sich quer – Papst räumt ein: Es gibt Widerstand beim Kampf gegen Kindesmissbrauch

Papst Franziskus weiß um die Widerstände in den eigenen Reihen.

Papst Franziskus weiß um die Widerstände in den eigenen Reihen.

In der römisch-katholischen Kirche gibt es Papst Franziskus zufolge Gegner eines harten Kurses im Kampf gegen Kindesmissbrauch. „Es gibt Widerstände, aber mit jedem neuen Schritt wächst das Bewusstsein, dass dies der richtige Weg ist“, sagte der Papst in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Die römisch-katholische Kirche wird seit Jahren von Berichten über sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Priester erschüttert, auch in Deutschland.

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Franziskus bemüht sich seit Langem darum, in den Diözesen weltweit für das Thema zu sensibilisieren und einen besseren Schutz für die Kinder zu gewährleisten. Schon kurz nach der Übernahmen des Pontifikats setzte er 2014 eine Kinderschutz­kommission im Vatikan ein. In der neu sortierten Kurie ist das Gremium Teil des neuen Dikasteriums für die Glaubenslehre. Es berichtet direkt an den Papst.

„Wir müssen jeden einzelnen Fall bekämpfen“

Nach den Enthüllungen über Kindesmissbrauch und Vertuschung in der Erzdiözese Boston im Jahr 2002 habe sich die Kirche langsam auf eine Null-Toleranz-Politik zubewegt und gehe voran, sagte Franziskus: „Ich glaube, die Richtung in dieser Sache ist unumkehrbar.“

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Das Oberhaupt der Katholiken sagte in dem Interview, von dem zuletzt schon Ausschnitte veröffentlicht worden waren, dass nur ein kleiner Teil der Priester sich an Kindern und Jugendlichen vergangen habe. Er stellte aber klar: „Wir müssen jeden einzelnen Fall bekämpfen. Als Priester muss ich den Menschen helfen, zu wachsen, und sie retten. Wenn ich missbrauche, töte ich sie. Das ist furchtbar. Keine Toleranz.“

In Deutschland hatte im Januar ein Gutachten über jahrzehntelangen Missbrauch von Kindern im Erzbistum München und Freising für Aufsehen gesorgt. Darin war auch dem ehemaligen Erzbischof Joseph Ratzinger – dem späteren Papst Benedikt XVI. – Fehlverhalten im Umgang mit Tätern vorgeworfen worden.

RND/dpa

 

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