Nach Graichen-Entlassung: Lobbycontrol fordert mehr Transparenz in Ministerien
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Nach der Entlassung von Staatssekretär Patrick Graichen (links) fordert die Organisation Lobbycontrol eine Verschärfung der Regeln. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne, rechts im Bild) trennte sich am Mittwoch von seinem wichtigsten Mitarbeiter, weil dieser in zwei nachweisbaren Fällen Berufliches und Privates nicht klar genug getrennt hatte.
© Quelle: Kay Nietfeld/dpa
Berlin. Nach der Entlassung von Energie-Staatssekretär Patrick Graichen fordert die Organisation Lobbycontrol neue Verhaltensregeln in den Ministerien bei Interessenskonflikten. „Für Top-Positionen in der Politik sollten die Interessenerklärungen öffentlich abgegeben werden, wie es auch bei der EU-Kommission der Fall ist“, erklärte Lobbycontrol am Freitag. Außerdem dürfe es nicht den Ministerien überlassen werden, die Einhaltung der hausinternen Verfahrensregeln zu kontrollieren. „Stattdessen braucht es eine unabhängige Stelle, die den Umgang mit Interessenkonflikten für die gesamte Regierung überprüft und die eigenständig ermitteln kann.“
Das Wirtschaftsministerium habe vergleichsweise zügig Informationen veröffentlicht, eigenständig ermittelt und Konsequenzen gezogen, erklärte die Organisation. Das sei aber häufig nicht der Fall. Interessenkonflikte müssten transparenter gemacht werden.
„Der eine Fehler zu viel“: Habecks Staatssekretär Graichen verlässt Bundeswirtschaftsministerium
Bundeswirtschaftsminister Habeck verwies am Mittwoch auf neue Ungereimtheiten in Bezug auf seinen Energie-Staatssekretär.
© Quelle: Reuters
Die Union im Bundestag hatte nach der Graichen-Affäre das Wirtschaftsministerium aufgefordert, die hausinternen Verhaltensregeln öffentlich zu machen. Habeck hatte am Mittwoch den Rückzug seines Staatssekretärs Graichen angekündigt, nachdem dieser in zwei nachweisbaren Fällen Privates und Berufliches nicht ausreichend getrennt hatte.
RND/dpa