Wechsel- oder Regelbetrieb: Diese Schulregeln gelten in den Bundesländern

Ein verwaistes Klassenzimmer.

Ein verwaistes Klassenzimmer.

Berlin. Die Corona-Zahlen sinken, die Zeit des Distanz- und Wechselunterrichts ist vielerorts vorbei: Immer mehr Bundesländer kehren zum Regelbetrieb in den Schulen zurück. Doch jede Landesregierung hat ihre eigenen Regeln aufgestellt - und selbst innerhalb eines Bundeslandes hängt der Präsenzunterricht von den Infektionszahlen in der jeweiligen Region ab.

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Der Bundeselternrat kritisierte die unterschiedliche Marschroute der Länder. „Es ist wie seit Ausbruch der Pandemie: Jedes Bundesland macht, was es will“, sagte die Vorsitzende Sabrina Wetzel dem „Handelsblatt“. „Wir fordern auch bei den Öffnungen eine einheitliche Linie.“ Für Eltern seien die unterschiedlichen Regelungen nicht nachvollziehbar. Und: „Es ist auch ungerecht den Kindern gegenüber.“

Ein Überblick über das weitere Vorgehen an Schulen in den einzelnen Bundesländern:

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Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg sollen nach den Pfingstferien zumindest Grundschulen sowie die Grundstufen der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren zum Präsenzunterricht zurückkehren, sofern die Inzidenzen zwischen 50 und 100 liegen. Ab dem 11. Juni soll dies auch für alle Schüler von Klasse fünf gelten, die derzeit noch im Wechselunterricht sind.

Bayern

In Bayern ist ab dem 7. Juni bei stabilen Inzidenzen unter 50 überall Präsenzunterricht ohne Abstand geplant. Vor den Pfingstferien gab es das nur an Grundschulen und Teilen von Förderschulen.

Seit dem 12. April gilt in Bayern eine regelmäßige Corona-Testpflicht für alle Schüler und Lehrer - ansonsten dürfen sie nicht am Präsenzunterricht teilnehmen. Alle Schülerinnen und Schüler sollen zwei Mal in der Woche direkt in der Schule einen PCR-, Schnell- oder Selbsttest machen. Die Regelungen gelten analog auch für Lehrkräfte und anderes schulisches Personal.

Berlin

In Berlin wird die Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD) heftig kritisiert, da sie bis zu Beginn der Sommerferien am Wechselunterricht festhalten möchte. Bis zum 24. Juni sollen die Schüler also weiterhin nicht im Normalbetrieb lernen, obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz in der Hauptstadt bei unter 100 liegt.

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Brandenburg

Ab Montag, dem 31. Mai, sollen in Brandenburg alle Grundschüler (Klassen 1-6) wieder in den Präsenzunterricht wechseln, wenn die Inzidenzen im jeweiligen Kreis bzw. der kreisfreien Stadt „stabil“, also an drei aufeinanderfolgenden Tagen unter 50 liegen.

Von dem 7. Juni an folgen die Schüler der weiterführenden allgemeinbildenden und beruflichen Schulen, Förderschulen sowie der Schulen des Zweiten Bildungswegs - solange die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen unter 50 liegt.

Ist der Präsenzunterricht gestartet, bleibt er bis zum Beginn der Sommerferien (ab dem 24. Juni) bestehen, sofern nicht die Regelungen der Bundesnotbremse ab einer Inzidenz von mehr als 100 greifen. Wird der Wert von 100 dauerhaft überschritten, findet der Unterricht wieder im Wechsel von Distanz- und Präsenzunterricht satt.

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Bremen

Bremen hat den Schwellenwert von 50 unterschritten. Deshalb dürfen ab Montag, 31. Mai, auch wieder die weiterführenden und berufsbildenden Schulen zum Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen (Masken tragen und Tests durchführen) zurückkehren.

Die Grundschüler sind derweil schon seit dem 17. Mai im Präsenzunterricht. Für sie besteht keine Maskenpflicht, die Testpflicht gilt für die Kinder aber weiterhin.

Hamburg

In Hamburg dürfen die Schüler dank niedriger Infektionszahlen schon im Wechselbetrieb ihre Schulen besuchen. Ab dem 31. Mai dürfen auch alle Klassenstufen wieder in Präsenz unterrichtet werden.

Hessen

In Hessen dürfen Schülerinnen und Schüler aller Klassen schon seit dem 12 Mai wieder den Unterricht regulär besuchen. Voraussetzung ist auch hier, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in der jeweiligen Region unter 100 liegt.

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Mecklenburg-Vorpommern

Hier kehren nach den Pfingstferien alle Jahrgangsstufen jeglicher Schularten zum täglichen Präsenzunterricht unter Pandemiebedingungen zurück. Vom 1. Juni an müssen Schülerinnen und Schüler auf Schulhöfen auch keine Masken mehr tragen. Die Landesregierung kündigte sogar an, dass ab dem 2. August auch Klassenfahrten wieder erlaubt seien.

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Niedersachsen

Am Montag, 31. Mai, wechseln die Schulen in Niedersachsen wieder in den Präsenzunterricht mit täglichem Schulbesuch. Voraussetzung ist, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in den jeweiligen Kreisen und Großstädten stabil unter 50 liegt. Für Regionen, die es bis Samstag nicht stabil unter 50 schaffen, verschiebt sich der Start um eine Woche. Die Maskenpflicht gilt weiterhin, außerdem müssen alle Schüler zweimal in der Woche einen Corona-Test machen. In Regionen mit einer stabilen Inzidenz unter 35 entfallen die Testungen in Schulen und Kitas.

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Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen dürfen Kinder und Jugendliche von Montag, 31. Mai, wieder zum Präsenzunterricht in die Schulen. Voraussetzung ist, dass in der entsprechenden Region die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 100 liegt. Die Schüler an weiterführenden Schulen sollen sich außerdem künftig - unter Aufsicht - mehrmals pro Woche selbst testen.

Rheinland-Pfalz

Wie Berlin lässt sich auch Rheinland-Pfalz noch etwas Zeit. Dort stehen nach dem Ende der Pfingstferien noch zwei Wochen Wechselunterricht auf dem Stundenplan. Erst ab dem 21. Juni sollen die Schüler zurück ins Klassenzimmer.

Saarland

Ab diesem Montag, dem ersten Tag nach den Pfingstferien, starten die Schulen im Saarland wieder in den Vollpräsenz-Unterricht. Heißt: Alle Schüler werden wieder gemeinsam in den Klassenräumen unterrichtet - die Video-Schalten vom heimischen Computer aus sind erstmal passé.

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In den Schulen gebe es nach wie vor strikte Hygieneregeln, die ebenso wie die Testpflicht - zweimal pro Woche - beibehalten würden, sagte der Sprecher des saarländischen Bildungsministeriums. Die Abstandsregel dagegen könne in den dann wieder gefüllten Klassenräumen nicht mehr gelten.

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Ursprünglich war die Rückkehr in den Vollpräsenz-Unterricht in den Schulen nach den Osterferien geplant gewesen. Wegen gestiegener Infektionszahlen entschied man sich dann aber zunächst für eine Fortsetzung des Wechselbetriebs. Seitdem gab es für die rund 120 000 Schüler grundsätzlich einen Wechsel zwischen Lernen von zuhause und im Klassenzimmer. Bedingung für den Wiedereinstieg in Vollpräsenz war eine landesweit stabile Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 gewesen, die erreicht ist.

Sachsen

In Sachsen öffnen Schulen und Kindertageseinrichtungen inzidenzunabhängig. Deshalb wird es zum Beispiel in Leipzig von Montag an wieder regulären Unterricht geben. Mit dem Erzgebirge kehrt am Montag, 31. Mai, auch der letzte sächsische Landkreis zumindest zum Wechselmodell zurück - dann gibt es hier vorerst keine Region mehr, in der Schulen und Kitas komplett geschlossen sind.

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Außerdem steht der Abitur-Fahrplan in Sachsen: Je nach Entwicklung der Infektionszahlen ist die Verschiebung von Prüfungsterminen möglich. Vorgesehen sind jeweils zwei Termine. Abiturientinnen und Abiturienten, die sich zum ersten noch nicht in der Lage sehen, die Prüfung abzulegen, können auf den zweiten ausweichen; dieser ist dann Pflicht.

Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt kann in Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer Sieben-Tage-lnzidenz von weniger als 100 ab dem 31. Mai wieder der Schulunterricht im Regelbetrieb stattfinden. Ob die Schüler dann im Regelbetrieb oder im eingeschränkten Regelbetrieb unterrichtet werden, entscheidet die jeweilige Schul-Leitung.

Ab dem 7. Juni findet aber in allen Schulen Unterricht im Regelbetrieb statt - sofern in der Region die Inzidenz unter 100 liegt.

Auch in Sachsen-Anhalt gilt seit Mitte April die Pflicht, sich für den Schulbesuch zweimal pro Woche testen zu lassen. Ohne negatives Ergebnis dürfen Schüler nicht mehr am Unterricht teilnehmen. Die Testpflicht gilt für alle Schulen, also auch für Grundschulen.

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Schleswig-Holstein

Ab Montag, 31. Mai, können auch die Schülerinnen und Schüler in Kiel zum Unterricht in die Schule gehen. Das teilte am Samstag das Bildungsministerium mit, nachdem die Corona-Inzidenz fünf Werktage in Folge unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche lag. In einigen Kreisen und kreisfreien Städten konnten die Schulen dank niedriger Infektionszahlen schon am 17. Mai zum Regelbetrieb zurückkehren - von Montag an gilt das für ganz Schleswig-Holstein.

Die Landesregierung lockert außerdem die Maskenpflicht an Schulen. Auf den Schulhöfen muss ab dem 31. Mai kein Mund-Nasen-Schutz mehr getragen werden – sofern Abstände eingehalten werden können und die Schülerinnen und Schüler in ihren Gruppen bleiben.

Thüringen

Thüringen hat als letztes Bundesland am Sonntag, 30. Mai, die 50er-Marke der Sieben-Tage-Inzidenzwert unterschritten. Sollte das in den kommenden Tagen so bleiben, möchte Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) an allen Schulen zum Präsenzunterricht zurückkehren.

Wie der „MDR Thüringen“ berichtet, sollen die Schulen bei einer stabilen Inzidenz unter 50 wieder zum normalen Präsenzunterricht zurückkehren, der Wechselunterricht entfällt dann. Für die Klassen 1 bis 6 soll es außerdem keine Maskenpflicht im Klassenzimmer mehr geben.

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In Landkreisen und Städten, die fünf Tage in Folge eine Inzidenz von unter 50 haben, soll es für die Klassenstufen 1 bis 6 Lockerungen bei der Maskenpflicht geben. Bei einer Inzidenz von unter 35 plant die Landesregierung, die Maskenpflicht für alle Klassenstufen aufzuheben.

RND mit Material von dpa

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