Anschlag von Hanau: Angehörige kritisieren Vorgehen der Behörden

Im Landtag tagt am Freitag wieder der Untersuchungsausschuss zu den rassistisch motivierten Anschlägen von Hanau im Jahr 2020.

Im Landtag tagt am Freitag wieder der Untersuchungsausschuss zu den rassistisch motivierten Anschlägen von Hanau im Jahr 2020.

Wiesbaden. Der Bruder eines bei dem Anschlag in Hanau ermordeten Mannes hat am Freitag im Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags die Arbeit der Behörden heftig kritisiert. Die Polizei sei an dem Tatabend völlig überfordert gewesen, mit ihrem „genervten, ängstlichen und zum Teil sogar aggressiven Verhalten“ hätten die Beamten die Situation für die Angehörigen noch schlimmer gemacht, sagte Cetin Gültekin. „Es muss doch einen Plan geben, wie man mit den Menschen vor Ort in einer solchen Situation umgeht.“ Es habe keinen Ansprechpartner, keine Informationen, geschweige denn tröstliche Worte gegeben.

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Erst nach vier Tagen hätten die Angehörigen den Aufenthaltsort der Leiche erfahren, diese lange Dauer sei „unverzeihlich“. Schwer zu schaffen mache ihm auch, dass sie die Leiche seines Bruders erst nach der Obduktion gesehen hätten. Auf den Anblick habe sie keiner vorbereitet. „Es dauerte zwei Tage bis zur Obduktion, in dieser Zeit hätten wir uns doch von ihm verabschieden können. Warum hat uns das niemand angeboten?“

Bei dem Anschlag in Hanau hatte der 43-jährige Deutsche Tobias R. am 19. Februar 2020 neun Menschen aus rassistischen Motiven ermordet. Danach tötete er nach Erkenntnissen der Ermittler seine Mutter und nahm sich selbst das Leben.

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RND/dpa

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