Bundestagspräsidentin Bas anlässlich des Holocaust-Gedenktags: „Antisemitismus ist mitten unter uns“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/KKNAHMMBUZAGLM6CC74K2WFGMU.jpg)
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas
© Quelle: imago images/Political-Moments
Berlin. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) hat anlässlich des Holocaust-Gedenktags zur Wachsamkeit gegenüber anhaltender Judenfeindlichkeit aufgerufen. „Der Antisemitismus ist mitten unter uns“, warnte sie am Donnerstag bei einer Gedenkstunde des Parlaments.
Antisemitismus gebe es nicht nur am äußersten politischen Rand - er sei ein Problem der ganzen Gesellschaft. Zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erinnert der Bundestag traditionell an die Opfer des Nationalsozialismus.
Bas betonte jedoch: „Erinnern und Gedenken machen nicht immun gegen Antisemitismus.“ Vielmehr seien Freiheit und Demokratie auf engagierte Bürger angewiesen, die in diesem Fall auch „Mut zur Intoleranz“ zeigen müssten. „Wer gegen Muslime und ihren Glauben hetzt, der macht sich als Freund des Judentums unglaubwürdig“, sagte Bas.
„Höchste Zeit zusammenzustehen“
Bei rechtsextremen Wahlerfolgen sei es „höchste Zeit zusammenzustehen, um die Werte und Institutionen unserer freien, demokratischen Gesellschaft zu beschützen“.
Bei der Gedenkstunde im Bundestag treten auch die Holocaust-Überlebende Inge Auerbacher und der israelische Parlamentspräsident Mickey Levy ans Rednerpult. Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit.
Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet. Seit 1996 wird das Datum in Deutschland als Holocaust-Gedenktag begangen.
RND/dpa