Brand in Berliner Kirche: Verdacht auf Corona-Kritiker als Brandstifter
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Schilder an der Gethsemanekirche.
© Quelle: Fabian Sommer/dpa
Berlin. Der jüngste Brand in der evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche in Berlin-Prenzlauer Berg steht möglicherweise mit den Corona-Protesten in Verbindung. Eine Sprecherin der Berliner Polizei sagte dem RedaktionNetzwerk Deutschland (RND), ein solcher Zusammenhang sei neben anderen Motiven „möglich“, und sie fügte hinzu: „Dem wird nachgegangen.“
In der Kirche hatte es am Donnerstagabend gebrannt. Dabei wurde unter anderem der Altar zerstört, der Innenraum wurde erheblich beschädigt. Die Polizei geht von schwerer Brandstiftung aus. Ersten Ermittlungen zufolge soll kurz vor Ausbruch des Brandes ein Zeuge einen ihm unbekannten Mann beim hastigen Verlassen des Gotteshauses gesehen haben. Der „Tagesspiegel“ berichtet, die Kirche sei verschlossen gewesen, der Mann habe sie offenbar aufgebrochen.
Die Paul-Gerhardt-Kirche gehört zur evangelischen Kirchengemeinde Prenzlauer-Berg Nord, zu der auch die Gethsemanekirche gehört, die zuletzt häufiger Zielscheibe von Protesten gegen die Corona-Beschränkungen war. So wurde eine Andacht gestört, und es wurden Parolen skandiert.
Berichten zufolge spuckte ein Mann und riss einem Gottesdienstbesucher die Maske herunter. Zeugen berichteten von sehr aggressivem Verhalten. Daraufhin formierten sich in der „Initiative Gethsemanekiez“ Gegenproteste, sodass es mittlerweile immer montags zum Zusammentreffen von Vertretern und Vertreterinnen beider Gruppen kommt. Unter den Gegendemonstranten hält man einen Zusammenhang zwischen den Corona-Protesten und dem Brand ebenfalls für möglich.
Die Pfarrerin der Gemeinde, Aljona Hoffmann, sprach unlängst auf einer Kundgebung der Gegenproteste und forderte die Kritiker der Corona-Maßnahmen auf, Grenzen einzuhalten. Über den Brand in der Paul-Gerhardt-Kirche sagte sie: „Er trifft ins Herz der Kirche.“