Warum der Bund Abwasser künftig auf Corona untersucht

Ein Detail eines Belebungsbeckens in einem Klärwerk.

Ein Pilotprojekt zum Corona-Abwassermonitoring ist am Mittwoch gestartet.

Berlin. Der Bund hat am Mittwoch ein Pilotprojekt für Corona-Abwassermonitoring an 20 Standorten in Deutschland gestartet. Drei Bundesministerien – Umwelt, Gesundheit, Bildung – sind an dem Vorhaben beteiligt, das in allen 16 Bundesländern durchgeführt wird. „Die Betreiber von Kläranlagen können einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Bettina Hoffmann (Grüne), dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Der praktische Nutzen der Messung von Corona-Viruslast im Abwasser hat sich in verschiedenen Forschungsprojekten bewiesen.“

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Nachweis von Polio und Influenza im Abwasser

Hoffmann ergänzte, das Abwassermonitoring könne die Pandemiebekämpfung sinnvoll unterstützen, „indem es mit zeitlichem Vorlauf hilft, eine Änderung im Infektionsgeschehen auf Bevölkerungsebene zu erkennen“.

Die Europäische Kommission fördert das Pilotprojekt, dessen Laufzeit bis zum Frühjahr 2023 geplant ist. Die Forschungen finden in 20 Standorten in Deutschland statt, darunter Tübingen, Berlin und Hamburg. So sollen regelmäßig Abwasserproben aus Klärwerken entnommen werden, die analysiert und mit Gesundheitsdaten verknüpft werden. Zahlreiche Forschungsinstitute und auch das Robert Koch-Institut begleiten das Projekt.

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Am Ende der Pilotphase sollen die Daten ausgewertet und Empfehlungen zur Untersuchung des Abwassers auf Viren ausgearbeitet werden. Zudem soll geprüft werden, ob die flächendeckende Einführung eines Abwassermonitorings sinnvoll ist und für welche Erreger, beispielsweise Polio oder Influenza, das abwasserbasierte Überwachungssystem genutzt werden könnte.

Das Abwasser könne Hinweise auf Inzidenzen geben, betonte auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Sabine Dittmar (SPD), bei der Kick-off-Veranstaltung am Mittwoch. So könne anhand der Daten frühzeitig abgelesen werden, ob Inzidenzen stiegen oder sänken. Das Monitoring soll das bisheriges Testangebot ergänzen. Dittmar zufolge könnten Coronaviren frühzeitig im Abwasser nachgewiesen werden.

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