Corona-Hilfe: Koalition einigt sich auf Zwei-Milliarden-Paket für Kinder und Jugendliche
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Ein Mädchen lernt im Wohnzimmer in einer Lern-App Schreiben während ihre Mutter, Lehrerin, ihre Schüler einer Berufsschule mit Hilfe der Lernplattform Padlet im Distanzunterricht mit Arbeitsblättern und Lehrvideos versorgt.
© Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa
Berlin. Die große Koalition hat in den Verhandlungen über ein zwei Milliarden Euro schweres Corona-Aufholprogramm für Kinder und Jugendliche eine Einigung erzielt.
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU im Bundestag, Nadine Schön, und ihre SPD-Kollegin Katja Mast bestätigten der Deutschen Presse-Agentur am Freitag eine entsprechende Vereinbarung.
„Gute Ideen setzen sich durch“, sagte Mast. Ihre Fraktion habe seit Wochen für das Corona-Aufholpaket gekämpft. „Es hat viel zu lange gedauert, bis CDU/CSU in die Pötte gekommen sind.“
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© Quelle: RND
Mit dem Nachhilfe- und Sozialprogramm für Kinder und Jugendliche wollen Union und SPD die Corona-Langzeitfolgen abmildern. Das Programm sollte ursprünglich am Dienstag im Bundeskabinett auf den Weg gebracht werden.
Weil es noch Abstimmungsbedarf zwischen beiden Seiten gab, wurde der Beschluss verschoben. Das Kabinett wird sich nun voraussichtlich am kommenden Mittwoch damit befassen.
Die zwei Milliarden Euro sind zur Hälfte für Nachhilfe- und Förderprogramme für Schüler in den Ländern gedacht, zum Beispiel unter Mithilfe pensionierter Lehrer, aber auch durch kommerzielle Anbieter. Die zweite Milliarde ist für die Aufstockung verschiedener sozialer Programme vorgesehen, um die sozialen und psychischen Krisenfolgen für Kinder und Jugendliche abzufedern.
Hier geht es zum Beispiel um mehr Geld für Sprachförderung an Kitas in sogenannten sozialen Brennpunkten, weil Kinder lange nicht in ihren Einrichtungen waren. Auch eine stärkere Förderung von Schulsozialarbeit, Freizeitangeboten und kostengünstigen Ferienfahrten ist geplant.
Die Union habe nun in den Verhandlungen durchgesetzt, dass die Vereine vor Ort mehr Geld bekommen, sagte Schön. Geeinigt habe man sich auch auf eine Einmalzahlung von 100 Euro für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen. Dafür hatte sich die SPD besonders eingesetzt.
Das Geld soll je nach Bedarf für Ferien-, Sport- und Freizeitaktivitäten eingesetzt werden können.
RND/dpa