Corona-Krisenstab rechnet mit zusätzlich 2000 Intensivpatienten

Eine Intensivschwester betreut einen Patienten in einem der Behandlungszimmer der Intensivstation in der Universitätsmedizin Rostock.

Eine Intensivschwester betreut einen Patienten in einem der Behandlungszimmer der Intensivstation in der Universitätsmedizin Rostock.

Berlin. Bis zu 2000 zusätzliche Corona-Patienten und -Patientinnen werden laut einer Prognose des Krisenstabs bis 19. Dezember auf Intensivstationen in Deutschland landen. Das geht aus einem internen Papier des Bundesgesundheits- und Innenministeriums hervor, das dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Zuerst hatte „Business Insider“ berichtet.

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Am 29. November waren demnach etwa 4500 Betten auf den Intensivstationen mit Corona-Erkrankten belegt. Bis zum 19. Dezember könnten es den Berechnungen zufolge etwa bis zu 6500 Patientinnen und Patienten sein, wenn die Infektionsrate auf dem aktuellen Niveau bleibt. Die Intensivbetten der Sieben-Tage-Notfallreserve wurden nicht berücksichtigt.

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Mehr als 80 Patienten verlegt

Zwar sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz der Infektionsfälle seit drei Tagen leicht, aber nicht genug, um eine Entspannung in den Krankenhäusern zu spüren. Das Infektionsgeschehen wirkt sich erst Wochen später auf die Intensivstationen aus, weil Erkrankte mit schweren Verläufen circa 14 Tage nach der Infektion intensivmedizinisch behandelt werden müssen.

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Schon jetzt sind wegen der hohen Covid-19-Belastung einiger Intensivstationen mehr als 80 Patienten in andere Regionen Deutschlands verlegt worden. Dies sei koordiniert, strukturiert und sicher abgelaufen, sagte Jan-Thorsten Gräsner, Mitglied einer Fachgruppe unter anderem zu strategischen Patientenverlegungen, am Mittwoch in einer Videoschalte.

Die Transporte stabiler Patienten im Rahmen des Kleeblattkonzepts funktionierten wie geplant. Der Direktor des Instituts für Rettungs- und Notfallmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sprach von einem Novum in Deutschland: „Das gab es in der Geschichte dieses Landes noch nie.“ Die Verlegungen hatten vorige Woche begonnen.

Patienten würden von Süd nach Nord und von Ost nach West verlegt, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx. Auf Intensivstationen bundesweit werden laut Divi-Intensivregister mittlerweile 4690 Covid-19-Patienten behandelt.

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Eine weitere Steigerung bis Weihnachten auf um die 6000 Fälle gleichzeitig sei zu befürchten, sagte Modellierer Andreas Schuppert. Ohne größere Verlegungen und massive Anstrengungen deutschlandweit werde man wahrscheinlich nicht auskommen. 6000 Covid-19-Kranke auf Intensivstationen gleichzeitig gab es bislang noch nie in der Pandemie.

Marx beschrieb die Situation als bedrohlich. Auch wegen der neuen Virusvariante Omikron gelte es, vorsorglich sofort und umfassend zu reagieren. „Wir müssen wieder vor die Lage kommen“, sagte Marx. Die Divi forderte konkrete bundeseinheitliche Maßnahmen „zur größtmöglichen Kontaktbeschränkung“.

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