Die Innenstädte müssen sich wandeln – wenn sie überleben sollen

Schaufenster einer Karstadt-Filiale in Bonn: Die Innenstädte müssen sich wandeln, von Orten des Einkaufens zu Orten des Lebens.

Schaufenster einer Karstadt-Filiale in Bonn: Die Innenstädte müssen sich wandeln, von Orten des Einkaufens zu Orten des Lebens.

Berlin. Das Problem ist nicht neu, aber es tritt inzwischen immer stärker zutage: Den Einzelhändlern in Deutschlands Innenstädten geht es schlecht. Zwar geben die Deutschen seit nunmehr zehn Jahren immer mehr Geld für ihren Konsum aus, das Umsatzwachstum allerdings greift vor allem der boomende Internethandel ab. Corona hat diesen Effekt noch einmal beschleunigt. Onlinehändler verbuchen Rekorde, ihren stationären Kollegen brechen die Umsätze weg. Wer hat schon Lust, in Zeiten der Pandemie ausgiebig shoppen zu gehen?

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Die Folgen sind verheerend. Dem Handel droht eine Pleitewelle, der Immobilienbranche drohen Leerstände, den Innenstädten Verödung. Dass Wirtschaftsminister Peter Altmaier nun mit einem Einzelhandelsgipfel gegensteuern will, ist erst einmal eine gute Nachricht. Allerdings wird ein Gipfel allein die Innenstädte kaum retten können. Und auch der Minister hat noch keine überzeugende Idee präsentiert, wie die Ladenbetreiber gegen die immer stärkere Onlinekonkurrenz bestehen sollen.

Orte des Einkaufens müssen zu Orten des Lebens werden

Digitalisierung heißt Altmaiers Antwort. Das klingt ein wenig paradox, und das ist es auch. Angenommen, kleine Händler schaffen es, Teile ihrer Umsätze ins Netz zu verlegen und Onlineriesen wie Amazon oder Zalando die Stirn zu bieten – warum sollten sie dann auf Dauer noch an ihrem Ladenlokal festhalten? Auch die Digitalisierung inhabergeführter Läden hätte langfristig das Aussterben der Innenstädte zur Folge.

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Was also tun? Die Citys müssen attraktiver werden, das ist keine Frage. Die Innenstädte müssen sich wandeln, von Orten des Einkaufens zu Orten des Lebens. Weniger Autoverkehr und bessere Bus- und Bahnanbindungen wären ein Anfang. Dort, wo Menschen sich gern aufhalten, geben sie auch mehr Geld aus. Und trotzdem werden einige Läden verschwinden. Die Städteplaner müssen Antworten darauf finden, wie mit den frei werdenden Räumen umgegangen werden soll. Wenn sich der Wandel schon nicht aufhalten lässt, sollten wir ihn wenigstens gestalten – und die Chance nutzen, die in ihm liegt.

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