Mehr als 20 Kinder falsch geimpft: Hannover kündigt neue Maßnahmen an
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Menschen gehen zur Corona-Impfung am Erlebnis-Zoo Hannover. Nach Angaben der Region Hannover vom Dienstag erhielten 21 Jungen und Mädchen am Montag die für Erwachsene vorgesehene höhere Impfstoffkonzentration.
© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa
Hannover. Nach einer Panne, bei der am Montag 21 Kinder im Corona-Impfzentrum am hannoverschen Zoo versehentlich mit einer zu hohen Dosis geimpft wurden, will die Region Hannover Kinder und Erwachsene künftig nur noch getrennt impfen. Dies berichtet die „Hannoversche Allgemeine“ (HAZ).
Für die Kinder sei künftig das Zentrum am Zoo zuständig, für die Erwachsenen das im Einkaufszentrum „Ernst-August-Galerie“ in der Innenstadt, sagte Regionspräsident Steffen Krach (SPD) am Dienstag. Bisher wurden in beiden Zentren sowohl Erwachsene als auch Kinder geimpft.
Vier-Augen-Prinzip bei Zuteilung des Impfstoffs
Als erste Sofortmaßnahme ist nach Angaben des Regionspräsidenten am Dienstag zusätzliches medizinisches Personal in die Impfzentren geschickt worden, das ausschließlich dafür zuständig ist, die korrekte Zuteilung des Impfstoffs zu überprüfen. „Es gilt ab sofort das Vier-Augen-Prinzip“, sagte Krach.
Zu der Verwechslung im Impfzentrum am Zoo sei es gekommen, weil die Fläschchen mit dem Biontech-Impfstoff für Kinder und Erwachsene zwar zur Unterscheidung farblich markiert seien, nicht jedoch die aufgezogenen Spritzen, teilte Krach mit. „Ist der Impfstoff erstmal in den Spritzen, ist nur noch an der Menge in der Spritze erkennbar, ob es sich um die höhere Dosis für Erwachsene oder die niedrigere für Kinder handelt.“ Krach kündigte an, dass künftig auch die fertigen Impfspritzen deutlich gekennzeichnet werden sollen.
Der eingesetzte Mitarbeiter habe den Impfstoff für Kinder zum ersten Mal verabreicht. Welche Folgen der Fehler für ihn haben werde, sei noch nicht klar. 42 Spritzen wurden falsch aufgezogen, 21 davon an 5- bis 11-jährige Kinder verabreicht, so die HAZ. „Was passiert ist, hätte nicht passieren dürfen und darf nie wieder passieren“, erklärte Krach.
„Keine Kenntnis von erhöhten Impfreaktionen“
Der Regionspräsident betonte, dass es allen betroffenen Kindern gut gehe. „Wir stehen in engem Kontakt mit den Familien.“ Das Risiko für gravierende Nebenwirkungen sei nach Angaben von Kinderärzten gering. Mögliche Nebenwirkungen sollten sich auf Lokal- und Fieberreaktionen beschränken. „Bislang haben wir noch keine Kenntnis von erhöhten Impfreaktionen“, sagte Krach laut HAZ.
Krach hofft, dass die Impfkampagne in der Region Hannover durch die Panne keinen Rückschlag erhält. „Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass das Vertrauen in das Impfen bei denjenigen weiter schwindet, bei denen es ohnehin nicht so hoch ist“, sagte er. Dem versuche die Region durch die angekündigten Konsequenzen entgegenzuwirken.
Mit Transparenz, Detailinformationen und einer besserer Expertenbegleitung vor Ort soll demonstriert werden, dass das Impfen im Impfzentrum sicher ist, berichtet die HAZ.
RND mit epd