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Sprecherin des Weißen Hauses: „Sie waren noch nie schwanger“

Schlagfertige Verteidigerin von Frauenrechten: Jen Psaki.

Schlagfertige Verteidigerin von Frauenrechten: Jen Psaki.

Washington. Schlagfertig, entschieden und scharfsinnig: Die Sprecherin des Weißen Haues hat mit einem Kommentar zu einem strengen Gesetz zu Schwangerschaftsabbrüchen im Bundesstaat Texas für Aufsehen gesorgt.

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Ich weiß, dass Sie noch nie vor diesen Entscheidungen standen.

Jen Psaki

Sprecherin des Weißen Hauses

„Ich weiß, dass Sie noch nie vor diesen Entscheidungen standen und auch noch nie schwanger waren, aber für die Frauen da draußen, die vor diesen Entscheidungen standen, ist das eine unglaublich schwierige Sache“, sagte Jen Psaki bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Sie reagierte damit auf die Frage eines Journalisten, wie US-Präsident Joe Biden trotz seines katholischen Glaubens Abtreibung unterstützen könne.

Psaki verwies auf das Recht der Frau, über ihren Körper zu bestimmen. Über die Haltung des Präsidenten zu Schwangerschaftsabbrüchen sagte die 42-jährige Psaki: „Er glaubt, dass es das Recht einer Frau ist. Es ist der Körper einer Frau und es ist ihre Entscheidung.“

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Der Reporter versuchte zweimal nachzufragen. „Sie hatten schon genug Zeit, wir müssen weitermachen“, kanzelte Psaki ihn am Ende ab und er stand kleinlaut da. Während Biden zuletzt wegen des Truppenabzugs aus Afghanistan in der Kritik stand, ist die Beliebtheit seiner Sprecherin offenbar groß, wie dieser Tweet zeigt.

Herzschlaggesetz aus Texas

Das sogenannte Herzschlaggesetz aus Texas verbietet Abtreibungen, sobald der Herzschlag des Fötus festgestellt worden ist. Das kann schon in der sechsten Schwangerschaftswoche der Fall sein. Viele Frauen wissen zu diesen Zeitpunkt noch nicht, dass sie schwanger sind. Eine Ausnahme gibt es nur für medizinische Notfälle.

Biden empört über Abtreibungsgesetz aus Texas

Biden hatte empört darauf reagiert, dass das Gesetz am Mittwoch in Kraft getreten war und der oberste Gerichtshof der USA einen Eilantrag dagegen abgelehnt hatte. Die Entscheidung des Supreme Courts sei „ein beispielloser Angriff auf die Verfassungsrechte einer Frau“, hatte er erklärt.

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Der 78-jährige Biden ist bekennender Katholik. Er spricht oft über seinen Glauben und betont oft, dass der Glaube ihm dabei geholfen habe, persönliche Tragödien durchzustehen.

Bidens klare Befürwortung des Rechts auf Abtreibung steht im krassen Gegensatz zu den Ansichten seines Vorgängers: Donald Trump wollte Abtreibungen schon ab der 20. Woche verbieten lassen und sprach als erster Präsident vor Abtreibungsgegnern.

mit dpa

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