Lauterbach kritisiert Lockerungen: volle Stadien auch unter 2 G nicht sinnvoll
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SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält volle Stadien auch unter 2-G-Bedingungen nicht für sinnvoll.
© Quelle: Oliver Berg/dpa
Berlin. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich selbst unter Anwendung der 2G-Regel gegen volle Fußball-Arenen ausgesprochen, zu denen nur geimpfte und genesene Menschen Zutritt hätten. „Leider ist es auch unter 2-G-Bedingungen im Moment noch nicht sinnvoll, die Stadien ganz zu füllen“, sagte Lauterbach der Deutschen Presse-Agentur.
Vor dem Hintergrund des Nachlassens des Impfschutzes stelle etwa die Anreise ein Problem dar, ergänzte der SPD-Politiker mit Blick auf die Menschenmassen, die normalerweise in Richtung Stadion strömen. „Halb gefüllte Stadien sind kein Problem mit 2 G“, stellte er klar.
Trotz 2-G-Option: Viele Stadien bleiben bei 3-G-Regelung
Fußball-Zweitligist Hamburger SV darf etwa nach der jüngsten Senatsentscheidung das Volksparkstadion unter 2-G-Bedingungen wieder voll auslasten. Trotzdem hält er zumindest für das Heimspiel am Sonntag gegen den 1. FC Nürnberg an 3 G fest. Gespräche über die Handhabung bei der Partie am 16. Oktober gegen Fortuna Düsseldorf im Volksparkstadion hätten aber schon begonnen, teilte der Verein am Dienstagabend mit.
„Da der Vorverkauf für das Heimduell gegen die Franken bereits in der vergangenen Woche begonnen hatte und schon mehr als 16.500 Tickets verkauft wurden, bleibt es für dieses Spiel noch bei der 3G-Regelung und bei Zuschauern, die im Schachbrettmuster sitzen werden“, hieß es in der Mitteilung. Insgesamt sind 19.900 Fans am Sonntag erlaubt.
An den meisten anderen Standorten der zwei höchsten Fußball-Ligen ist weiterhin eine Auslastung von maximal 50 Prozent der Stadionkapazität erlaubt. Viele Vereine setzen allerdings auch auf die 3-G-Strategie und gewähren negativ getesteten Personen Zutritt.
„Wenn die überwiegende Mehrheit der Zuschauer geimpft und die Kinder getestet sind, halte ich Fußballspiele vor gut gefüllten Häusern für ein verantwortbares Risiko“, hatte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zuletzt in der „Welt am Sonntag“ gesagt.
St. Pauli setzt auf 2-G-Regel
Der Hamburger Senat hatte am Dienstag beschlossen, dass Fußballstadien vom kommenden Wochenende an unter 2G-Bedingungen wieder bis zum letzten Platz besetzt werden dürfen. Dies würde bedeuten, dass in das Volksparkstadion wieder bis zu 57.000 Menschen strömen können. Auch in den Musik-Clubs dürfen Geimpfte und Genesene vom Samstag an wieder ohne Maske und abstandslos tanzen, wie die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen sagte.
HSV-Rivale FC St. Pauli hatte bereits beim vergangenen Heimspiel auf die 2G-Regel gesetzt. Das 4:1 über den FC Ingolstadt hatten 13.917 Zuschauer im Millerntorstadion verfolgt, zugelassen waren 15.000 Fans.
RND/dpa