Kindergärten

Kita-Beschäftigte: Mehr Meldungen bei Fehlverhalten-Verdacht

In der Garderobe in einer Kindertagesstätte (Kita) hängen Kinderjacken.

In der Garderobe in einer Kindertagesstätte (Kita) hängen Kinderjacken.

Hannover (dpa/lni). Im vergangenen Jahr sind in Niedersachsen mehr Meldungen bei Verdacht auf Fehlverhalten von Kita-Beschäftigten eingegangen. 2022 waren es 338 dieser Meldungen, ein Jahr zuvor noch 223, wie das Kultusministerium in Hannover auf Anfrage mitteilte.

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Bei den Meldungen über ein mögliches Fehlverhalten der Beschäftigten geht es etwa ums Schlagen, Kneifen, Zerren, um sexuelle oder verbale Übergriffe sowie um Zwangsfütterung.

Insgesamt gingen im vergangenen Jahr 34 Strafanzeigen von Trägern, Fachkräften, Eltern oder Dritten ein - das waren jeweils mehr als in den fünf Jahren zuvor. Weshalb Anzeige erstattet wurde, geht aus den Zahlen nicht hervor.

Laut Ministerium besteht für Tageseinrichtungen für Kinder und Jugendliche eine Meldepflicht, wenn ein Verdacht auf Kindeswohlgefährdungen vorliegt.

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Das Ministerium nannte mehrere mögliche Gründe für einen Anstieg. Im Juni 2021 habe es eine Reform mit neuen Meldeverpflichtungen gegeben. «Im Zusammenspiel mit einer möglicherweise erhöhen Sensibilität für das Problem mag sich ein weiterer Erklärungsansatz verbergen», teilte ein Sprecher darüber hinaus mit.

Zudem sei die Zahl der betreuten Kinder deutlich höher - wurden 2017 noch rund 300 000 Kinder in Niedersachsen in den Einrichtungen betreut, waren es im vergangenen Jahr etwa 345 000. Außerdem gibt es den Angaben zufolge mehr Kitas im Bundesland und mehr Fachkräfte als in früheren Jahren.

«Jedem Verdacht physischer oder psychischer Gewalt gegen Kinder muss konsequent nachgegangen und Aufklärung betrieben werden. In diesem Sinne berät das Landesjugendamt und arbeitet bei der Aufklärung gegebenenfalls eng mit Trägern und ermittelnden Behörden zusammen», hieß es weiter aus dem Ministerium.

Der Kita-Fachkräfteverband Niedersachsen-Bremen teilte auf Anfrage mit, dass Zehntausende pädagogische Mitarbeiter in den Kitas beschäftigt sind und die Zahl der Meldungen nur einen kleinen Anteil ausmache. Jede einzelne Verfehlung sei dennoch nicht zu entschuldigen.

© dpa-infocom, dpa:230430-99-505406/3

HAZ

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