Laschet versus Söder: Welche Unionsspitzenpolitiker hinter wem stehen

Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und neuer CDU-Vorsitzender, kämpft gegen Markus Söder (rechts), Ministerpräsident von Bayern und CSU-Chef, um die Kanzlerkandidatur der Union.

Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und neuer CDU-Vorsitzender, kämpft gegen Markus Söder (rechts), Ministerpräsident von Bayern und CSU-Chef, um die Kanzlerkandidatur der Union.

Berlin. Wäre es allein nach Armin Laschet gegangen, dann hätte die Union bereits einen Kanzlerkandidaten – und zwar ihn, den CDU-Parteichef. Doch Markus Söder hat als Vorsitzender der CSU eben auch noch ein Wörtchen mitzureden. Und der bayerische Ministerpräsident macht keine Anstalten, seinen Hut aus dem Ring zu nehmen.

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Am vergangenen Sonntag hatten Laschet und Söder beide öffentlich erklärt, als Kanzlerkandidat der Union zur Verfügung zu stehen. Seither ist viel passiert – von Präsidiumssitzungen über eine Sitzung der Bundestagsfraktion bis hin zu etlichen Sticheleien. Eine Entscheidung gibt es dennoch weiterhin nicht.

Immer mehr führende Unionspolitiker stellen sich allerdings hinter einen der beiden Kandidaten. Die Übersicht:

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Wer hinter Laschet steht

Armin Laschet hat das Präsidium und den Vorstand der Partei hinter sich. Aber an der Basis und in der Bundestagsfraktion rumort es in der CDU. Besonders sauer ist man im Konrad-Adenauer-Haus auf die Söder-Fans in der Bundestagsfraktion aus Berlin, Hamburg und Baden-Württemberg. Dort vergeige die CDU eine Landtagswahl nach der anderen, und dann riefen Bundestagsabgeordnete von dort aus Angst um das eigene Mandat nach Markus Söder von der kleineren Schwesterpartei.

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Die stärkste Unterstützung für Laschet kommt aus Nordrhein-Westfalen, seinem Heimatland. Viele haben ihn dort als Moderator erlebt. Als einen Politiker, der zuhört und andere Meinungen gelten lässt. Sie sagen, CSU-Politiker hätten keinen Respekt vor Söder, sondern Angst. So wolle man nicht geführt werden, weder in einer Partei noch im Land.

Auch Friedrich Merz, der Laschet nach einem ebenfalls zermürbenden Kampf im Januar bei der Vorsitzwahl unterlegen war, unterstützt seinen einstigen Widersacher: In einem Brief an seinen Wahlkreis sprach er sich dezidiert für seinen einstigen Konkurrenten aus und machte der CSU massive Vorwürfe. Die halte sich nicht an ihre Zusagen, beschädige den CDU-Chef und die Partei gleich mit.

Zwei CDU-Ministerpräsidenten haben sich bereits ebenfalls offiziell zu Laschet bekannt: Daniel Günther (Schleswig-Holstein) und Volker Bouffier (Hessen). Auch Bundestagspräsident und CDU-Präsidiumsmitglied Wolfgang Schäuble hat sich deutlich für seinen Parteichef als Kanzlerkandidaten ausgesprochen.

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Wer hinter Söder steht

Markus Söder hat ebenfalls das Präsidium seiner Partei hinter sich. Der CSU-Chef erhält allerdings auch Unterstützung aus der CDU. Das zeigte sich, als am Montagabend die Landesgruppen der Fraktion tagten. In der Baden-Württemberg-Gruppe plädierten dem Vernehmen nach zwei Drittel der Mitglieder für Söder. Auch aus Schleswig-Holstein, Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz sind Söder-Rufe zu hören.

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Mit dem Blick auf Söders bessere Umfragewerte haben sich Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff und sein saarländischer Amtskollege Tobias Hans (beide CDU) zwar nicht direkt, aber zumindest durch die Blume für den CSU-Chef ausgesprochen.

Auch die Junge Union hat eine klare Präferenz: Zwölf der 18 Landesverbände der Nachwuchsorganisation wollten bereits eine Erklärung für Söder veröffentlichen, wurden aber von Verbandschef Tilman Kuban durch die Zusicherung einer gemeinsamen Positionierung davon abgehalten.

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„Es wird sehr, sehr hässlich“

Von Harmonie ist wenig zu spüren. Und wer auch immer sich am Ende durchsetzt: „Es wird Verletzte geben“, heißt es in der CSU. In der bayerischen Landtagsfraktion sei die Haltung: „Mit Söder müssen wir keinen Wahlkampf machen, mit Laschet wollen wir keinen Wahlkampf machen.“

In der CDU ist zu hören: „Es wird sehr, sehr hässlich.“ Die Auseinandersetzung werde härter als die zwischen den Parteichefs Franz Josef Strauß und Helmut Kohl vor 40 Jahren, die fast zur Spaltung der Union führte.

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