Söder: Corona-Zahlen „kein Grund zur Panik oder Hysterie“ – Impfpflichtkritik an Scholz
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Markus Söder (CSU) ist der Ministerpräsident von Bayern (Archivbild).
© Quelle: Sven Hoppe/dpa
München. In einer Videoschalte hat am Freitagmorgen der CSU-Vorstand getagt. Im Anschluss wandte sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder mit einem Statement an die Presse. „Es gibt keinen Grund zur Panik oder zu Hysterie“, sagte Söder mit Blick auf die steigenden Corona-Infektionszahlen. Er wies darauf hin, dass die Krankenhäuser trotz der Omikron-Welle derzeit nicht überlastet seien. „Manche Experten betrachten Omikron sogar als Chance, in den endemischen Status zu wechseln“, sagte der CSU-Chef.
Der CSU-Vorstand habe sich in seiner Sitzung für Corona-Maßnahmen mit Augenmaß ausgesprochen. Söder kritisierte die Entscheidung des Robert Koch-Instituts, den Genesenenstatus zu verkürzen. Die Politik müsse in ihren Entscheidungen verständlich und akzeptabel bleiben, unterstrich der bayerische Ministerpräsident. Er forderte eine schnelle Einigung beim Thema Impfpflicht und kritisierte Bundeskanzler Olaf Scholz direkt. Bei solch einer zentralen Frage dürfe Scholz nicht neutral bleiben.
Vor dem Bund-Länder-Treffen am Montag sei es weder angebracht, die Corona-Regelungen zu verschärften oder sie zu beenden. Söder kündigte an, sich auf der Konferenz für die Kultur und den Sport einsetzen zu wollen. Bei Kulturveranstaltungen solle weiter die 2G-plus-Regelung gelten, die Zuschauerkapazität aber wieder auf 50 Prozent erhöht werden. Beim Sport könne er „nicht einsehen“, dass in einigen Ländern mehr Zuschauer und Zuschauerinnen in die Stadien dürften als in anderen. Er wolle auf der Ministerpräsidentenkonferenz deshalb dafür werben, dass der Profisport „eine neue Perspektive bekommt“.
Vor den Spitzenberatungen von Bund und Ländern und mit Blick auf die Omikron-Variante hatte die CSU zuletzt eine Neubewertung der Corona-Maßnahmen gefordert. „Wahr ist, mit Omikron ändern sich die Grundlagen. Wir brauchen einen Omikron-Check für das Corona-Management in Deutschland“, hatte CSU-Generalsekretär Markus Blume der „Welt“ gesagt (Freitag).
RND/ag/jst