Ukraine-Konflikt: Russland klagt über neue Nord-Stream-Drohungen

Foto: Das Pipeline-Verlegeschiff «Castoro 10» (r) verlegt zwischen der Insel Rügen und der Insel Greifswalder Oie Rohre für die Ostsee-Erdgaspipeline Nord Stream 2. Links steht der britische Offshore-Versorgungsschiff «FS Carrick». Die 1.200 Kilometer langen Gaspipeline soll von Ende 2019 jährlich rund 55 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas von Russland nach Deutschland transportieren.

Das Pipeline-Verlegeschiff «Castoro 10» (rechts) verlegt zwischen der Insel Rügen und der Insel Greifswalder Rohre für die Ostsee-Erdgaspipeline Nord Stream 2 (Archivbild). Russland hat sich darüber beklagt, dass der Westen die Pipeline als Druckmittel nutze.

Moskau. Russland hat beklagt, dass der Westen auf Drängen der USA die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream 2 als „Druckmittel“ im Ukraine-Konflikt nutzt. „Dies ist leider ein Spiegelbild der bestehenden Realitäten in Europa und in der Nato“, sagte Vize-Außenminister Sergej Rjabkow. „Es ist ein politischer Zirkus, den der Westen veranstaltet.“ Die EU und die Nato versuchten nicht einmal, ihre eigenen Interessen langfristig richtig zu gewichten.

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Das sagte der Vize-Außenminister der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Mittwoch in Moskau.

US-Präsident Joe Biden hatte bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz deutlich gemacht, dass ein russischer Einmarsch in die Ukraine das Aus für die bereits fertig gestellte Leitung bedeuten würde. Scholz versprach lediglich: „Wir werden bei den Sanktionen komplett einvernehmlich agieren.“ Wann Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland durch die Ostsee in Betrieb geht, ist noch immer unklar.

Russland bereitet Antwort vor

Mit Blick auf die Antwortschreiben der Nato und der USA auf Moskaus Forderungen nach Sicherheitsgarantien sagte Rjabkow, Russland prüfe diese noch immer. „Wir bereiten unsere Antwort vor.“ Präsident Wladimir Putin werde eine „angemessene Entscheidung“ treffen.

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Moskau will etwa eine weitere Ausdehnung der Nato nach Osten und eine Aufnahme der Ukraine in das Militärbündnis verhindern. Die Nato und Washington haben bereits zentrale Anliegen Russlands zurückgewiesen.

Auch angesichts von Berichten über einen massiven Aufmarsch von Soldaten auf russischem Gebiet nahe der Ukraine wird im Westen seit Wochen vor einer möglichen Invasion gewarnt. Moskau bestreitet das. Für möglich wird allerdings auch gehalten, dass die russische Seite Ängste schüren will, um die Nato zu Zugeständnissen bei Forderungen nach Sicherheitsgarantien zu bewegen.

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Rjabkow spricht von politischem Druck auf Russland

Rjabkow kritisierte einmal mehr Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine. Das sei ein Versuch, zusätzlich politischen Druck auf Russland auszuüben.

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RND/dpa

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