Lubmin an der Ostsee: „Was Besseres kann uns gar nicht passieren als Nord Stream 2″
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/FOT573RV3RZODZ3ST5Q2R4SZPY.jpg)
Die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream 2 landet in Lubmin an.
© Quelle: Stefan Sauer/dpa
Lubmin. In der Kleinstadt Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern befindet sich die Anlandestation der Gaspipeline Nord Stream 2, die sich durch die Ostsee zeiht. Vor über zehn Jahren wurde hier auch die erste Nord-Stream-Pipeline in Betrieb genommen. Die Stimmung in Lubmin sei heute prorussisch, berichtet die „Ostsee-Zeitung“ (OZ). Hier glaube man nicht an einen Krieg. „Die Politiker spielen Schach“, denken einige in Lubmin, Nord Stream 2 solle das bleiben, was es sei – ein rein wirtschaftliches Projekt, erzählt man der „OZ“.
Erst am Montagabend drohte US-Präsident Joe Biden: „Wenn Russland in die Ukraine einmarschiert, wird es keine Nord Stream 2 mehr geben“, nach seinem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Washington. Auch Scholz selbst wolle im Eintritt einer Ukraine-Invasion eine „Vielzahl von Sanktionen auslösen, die Russland schmerzen“, sagt er zu Beginn der Woche dem Nachrichtensender CNN, „Wir sind bereit, Schritte zu unternehmen, die uns selbst etwas abverlangen.“ Nord Stream 2 erwähnte der Bundeskanzler nicht namentlich.
Inbetriebnahme noch unklar
Wie die „Ostsee-Zeitung“ berichtet, sei die Ostseepipeline seit Ende Dezember betriebsbereit. Der Gashahn solle endlich aufgedreht werden: „Was Besseres kann uns gar nicht passieren als Nord Stream 2″, hört man aus Lubmin. Aktuell werde daran gearbeitet, die Voraussetzungen für eine Zertifizierung durch die Bundesnetzagentur zu erfüllen. Erst vor Kurzem wurde die Gas for Europe GmbH als Eigentümerin und Betreiberin des deutschen Teils der Nord-Stream-2-Pipeline gegründet.
Experten gehen davon aus, dass die Pipeline frühestens im zweiten Halbjahr diesen Jahres in Betrieb gehen wird. Die aktuell angespannte Lage rund um den Ukraine-Konflikt bremse das Vorhaben jedoch eher aus, als dass sie es beflügelt.
RND/hyd