Peru: Nach Stunden der Unsicherheit steht neues Kabinett
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/YSSYCUR6NFDO7GXCQSL4D5ZFSY.jpeg)
Pedro Castillo (m.), neuer Präsident von Peru, winkt seinen Anhängern zu, als er zu einer symbolischen Vereidigungszeremonie am Schauplatz der Schlacht von Ayacucho kommt. Ein paar Tage später steht nun auch das Kabinett in Peru.
© Quelle: Ernesto Arias/AP/dpa
Lima. Am dritten Tag seiner Amtszeit und nach Stunden der Ungewissheit ist das Kabinett des neuen peruanischen Präsidenten Pedro Castillo komplettiert worden. Wirtschaftsminister Pedro Francke und Justizminister Aníbal Torres wurden im Kongresszentrum in Lima am späten Freitagabend auf den zuvor frei gebliebenen Posten vereidigt, wie die peruanische Zeitung „El Comercio“ Samstag berichtete. Francke und Torres hatten das Nationaltheater in der Hauptstadt am Vortag kurz vor der Vereidigung der übrigen Minister verlassen.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Spotify Ltd., der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
„El Comercio“ berichtete unter Berufung auf Castillos Partei „Perú Libre“, der Ökonom Francke habe angesichts der umstrittenen Ernennung seines Parteikollegen Guido Bellido zum Regierungschef beschlossen, dem Kabinett nicht angehören zu wollen.
Bellido könnten wegen möglicher Verbindungen zur Guerillaorganisation „Sendero Liminosos“ (Leuchtender Pfad) neue Untersuchungen bevorstehen. Nach intensiven Verhandlungen, unter anderem mit Castillo, nahm Francke, der den neuen Präsidenten im Wahlkampf beraten hatte, das Amt dann doch an.
Die Partei des Präsidenten hat im Kongress keine Mehrheit
Das Vakuum auf dem Ministerposten hatte zu einer gewissen Unsicherheit im Wirtschaftsministerium geführt. Überhaupt wird mit Spannung erwartet, wohin der Kurs des eigentlich marktliberalen Andenlandes unter der Verwaltung des linken Präsidenten führt.
Seine marxistisch-leninistische Partei „Perú Libre“ verfügt im Kongress allerdings über keine Mehrheit. Castillo muss also Allianzen schmieden, um seine Agenda durchzubringen.
Der Dorfschullehrer war am Mittwoch als Präsident vereidigt worden. Er hatte sich in einer extrem knappen Stichwahl gegen die Rechtspopulistin Keiko Fujimori durchgesetzt. Die Tochter des wegen Menschenrechtsverletzungen inhaftierten Ex-Machthabers Alberto Fujimori (1990-2000) legte daraufhin mehrere Beschwerden ein. Erst in der Vorwoche wurde Castillo offiziell zum Wahlsieger erklärt.
RND/dpa