Verkehrsunternehmen-Verband für Telefonierverbot im ÖPNV
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Ein Mann mit Mund- und Nasenschutz wartet auf eine U-Bahn in Stuttgart. Sollte zur Pandemiebekämpfung das Telefonieren in Bussen und Bahnen verboten werden?
© Quelle: Sebastian Gollnow/dpa
Berlin. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wäre zur weiteren Bekämpfung der Pandemie in Deutschland offen für ein Telefonierverbot im öffentlichen Nahverkehr. „Das würden wir sehr stark unterstützen“, sagte Verbandspräsident Ingo Wortmann am Mittwoch im Deutschlandfunk.
Denn es gebe Fahrgäste, die in Fahrzeugen und U-Bahnhöfen zum Telefonieren den Mund-Nasen-Schutz herunterzögen. Ein Telefonierverbot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gibt es bereits in Spanien.
Einschränkend räumte Wortmann ein, dass die Maßnahme gegen die Verbreitung von Aerosolen zwar hilfreich, aber „schwer zu kontrollieren“ wäre. Er würde auf die Vernunft der Menschen setzen, zum Schutz anderer auf das Telefonieren zu verzichten.
Pflicht zu medizinischem Mund-Nasen-Schutz
Bund und Länder hatten am Dienstagabend beschossen, dass im ÖPNV medizinische OP-Masken oder die besonders gut schützenden FFP2-Masken zu tragen sind. Sie verzichteten auf eine zuvor auch diskutierte reine FFP2-Pflicht in Bussen und Bahnen, vor der der Verband gewarnt hatte.
Es habe die Sorge gegeben, dass nicht ausreichend Masken zur Verfügung stünden oder sich Menschen die teureren FFP2-Masken nicht leisten könnten, erklärte Wortmann. In Bayern gilt aber bereits seit Montag eine solche FFP2-Pflicht. In München sei es „bisher ganz glimpflich verlaufen“, sagt der VDV-Präsident. „Meine Sorge hat sich zerstreut.“ Es habe bei Fahrausweis-Kontrollen „keine großen Eskalationen“ gegeben.
RND/dpa