Thüringen will Kinder aus Migrantenfamilien bei ihrer Muttersprache unterstützen
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Ein Schüler meldet sich während des Unterrichts (Symbolfoto). Thüringen will jungen Migranten bei ihrer Muttersprache helfen.
© Quelle: Sebastian Gollnow/dpa
Erfurt. Die Thüringer Landesregierung will dafür sorgen, das Kinder aus Migrantenfamilien die Sprache ihrer Vorfahren nicht verlieren. „Mehrsprachigkeit ist ein großer Schatz. Diesen wollen wir im Freistaat heben“, sagte Migrationsminister Dirk Adams (Grüne) am Donnerstag in Erfurt.
Das Ministerium habe daher Bildungsträger zur Einreichung von Konzeptvorschlägen aufgerufen. Diese sollen in ein „Landesprogramm zur außerschulischen Förderung der Herkunftssprache von Kindern und jungen Menschen“ einfließen.
Die Förderung muttersprachlichen Unterrichts gehe auf das von der Landesregierung 2017 beschlossene „Thüringer Integrationskonzept – für ein gutes Miteinander!“ zurück. Die Potenziale zugewanderter Menschen zu fördern, sei ein wichtiger Beitrag für eine gelingende Integration.
Wer sicher in seiner Muttersprache sei, entwickle leichter sprachübergreifende Kenntnisse, die auch beim Erlernen von Deutsch oder weiteren Fremdsprachen helfen würden. Von diesen Kompetenzen der zu uns Gekommenen könnten wiederum alle profitieren, sagte Adams.
„Wie groß das Anliegen der Zugewanderten ist, ihre Mehrsprachigkeit zu bewahren, bekommen wir jeden Tag in der Arbeit mit migrantischen Organisationen gespiegelt“, erklärte die geschäftsführende Landesbeauftragte für Integration, Annett Roswora.
Bislang könnten Communities und Vereine muttersprachlichen Unterricht nur sehr vereinzelt organisieren, beispielsweise in Moscheen. Es sei „gut und wichtig“, solche Angebote flächendeckend aufzustellen und zu professionalisieren.
RND/epd