Trucker-Proteste in Kanada: Trudeau verteidigt Corona-Maßnahmen
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Der kanadische Premierminister Justin Trudeau (Archivbild)
© Quelle: imago images/ZUMA Press
Toronto. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat angesichts Proteste von Lastwagenfahrern die Pandemiemaßnahmen seiner Regierung verteidigt. Er sei gegen eine Lockerung der Beschränkungen, erklärte er am Mittwoch im Parlament in Ottawa. Allerdings haben mehrere Provinzen haben eine Aufhebung ihrer Corona-Einschränkungen angekündigt. Alberta, Saskatchewan, Quebec und Prince Edward Island kündigten an, einige oder alle Maßnahmen zurückzunehmen. Alberta, die konservativste Provinz im Land, hebt die 2G-Regel für Restaurants sofort auf und will die Maskenpflicht bis Ende des Monats abschaffen. Die Proteste von Lastwagenfahrern in der Hauptstadt Ottawa und an wichtigen Grenzübergängen zu den USA hielten am Mittwoch dennoch an.
Die Trucker sind vor allem aufgebracht über eine Vorschrift, für die die Regierung von Trudeau verantwortlich ist: Seit dem 15. Januar müssen Lkw-Fahrer bei der Einreise nach Kanada vollständig gegen das Coronavirus geimpft sein.
Blockaden seit über einer Woche
Trudeau stand in einer Rede im Parlament zur Maßnahme. Die Realität sei doch, dass die Impfvorschriften und eine Impfquote von fast 90 Prozent in Kanada sichergestellt hätten, dass die Pandemie dort nicht so hart zugeschlagen habe wie an anderen Orten der Welt, erklärte er.
Seit mehr als eineinhalb Wochen blockieren Demonstranten nun schon den Grenzübergang in Coutts, Alberta. Etwa 50 Lastwagen standen auch am Mittwoch noch dort. Außerdem legten noch immer mehr als 400 Lastwagen das Stadtzentrum von Ottawa lahm. Die Fahrer blockierten auch den dritten Tag in Folge die Ambassador Bridge zwischen Detroit auf amerikanischer und Windsor auf kanadischer Seite. Der Verkehr wurde an der Einfahrt nach Kanada gehindert, während ein Teil des Verkehrs in Richtung USA weiterlief.
Trump unterstützt „Freedom Truck Convoy“
Der von den Fahrern so genannte „Freedom Truck Convoy“ wird von Moderatoren des US-Fernsehsenders Fox News beworben und von zahlreichen republikanischen Politikern unterstützt, darunter auch der ehemalige Präsident Donald Trump. Trump bezeichnete Trudeau als „weit links stehenden Verrückten“, der „Kanada mit irrsinnigen Covid-Mandaten zerstört hat“.
Neben dem Widerstand gegen die Impfpflicht für nach Kanada fahrende Trucker geht es bei den Protesten auch um die Ablehnung von Masken und andere Beschränkungen sowie Hass auf Trudeau. Die Demonstranten fordern die Absetzung seiner Regierung, obwohl die meisten Corona-Maßnahmen von den Provinzregierungen eingeführt wurden.
RND/AP