Unabhängiges Gremium wirft China Völkermord an Uiguren vor
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Ein unabhängiges Tribunal aus Großbritannien hat China Völkermord an den Uiguren in der Volksrepublik vorgeworfen. (Archivbild: Eine Angehörige der uigurischen Minderheit in China versucht einen Polizisten zu packen, während einer Demonstration in Ürümqi in der Unruheregion Xinjiang in Nordwestchina.)
© Quelle: Oliver Weiken/dpa
London. Ein unabhängiges Tribunal zu Vorwürfen über Menschenrechtsverletzungen gegen Uiguren in China hat der Volksrepublik Völkermord vorgeworfen. Wie es in der Urteilsbegründung des Uyghur-Tribunals mit Sitz in London am Donnerstag hieß, rechtfertige die systematische Verhinderung von Geburten durch die staatlichen Behörden in China den Vorwurf. Die Maßnahmen wie Sterilisation und Geburtenkontrolle seien darauf gerichtet, „einen erheblichen Teil der Uiguren“ auszulöschen, hieß es weiter.
Die Uiguren zählen sich zu den Turkvölkern und fühlen sich in Xinjiang von den herrschenden Han-Chinesen unterdrückt. Nach ihrer Machtübernahme 1949 in Peking hatten die Kommunisten das frühere Ostturkestan der Volksrepublik einverleibt. Peking wirft uigurischen Gruppen Terrorismus vor.
China steht wegen Menschenrechtsverletzungen im Umgang mit Uiguren und Tibetern, der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong oder den Drohungen gegen Taiwan in der Kritik. Die USA hatten Anfang der Woche angekündigt, keine diplomatischen oder offiziellen Vertreter zu den Olympischen Spielen nach China schicken. Australien, Kanada und Großbritannien schlossen sich dem an. Die neue Außenminister Annalena Baerbock sprach sich für ein gemeinsames europäisches Vorgehen in dieser Frage aus.
RND/dpa