„Sind noch nicht da, wo wir sein müssten“: USA sehen Atomdialog mit Iran an Wendepunkt
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US-Außenminister Antony Blinken sieht Atomgespräche mit dem Iran an einem entscheidenden Punkt.
© Quelle: imago images/photothek
Berlin. US-Außenminister Antony Blinken sieht Atomgespräche mit dem Iran an einem entscheidenden Punkt. Es habe zwar Fortschritte gegeben, sagte Blinken am Donnerstag in Berlin. „Aber wir sind noch nicht da, wo wir sein müssten. Und falls wir nicht bald dahin kommen, müssen wir einen anderen Kurs einschlagen.“
Im Atomabkommen von 2015 hatten die fünf UN-Vetomächte und Deutschland mit dem Iran vereinbart, dass dieser sein Atomprogramm so gestaltet, dass der Bau von Atombomben unmöglich ist. Im Gegenzug wurden Wirtschaftssanktionen gelockert.
Doch zogen sich die USA 2018 unter ihrem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen zurück und verhängten neue Sanktionen. Der Iran reicherte daraufhin mehr Uran an, als es ihm der Atompakt erlaubt. Trumps Nachfolger Joe Biden hat signalisiert, sich dem Vertrag wieder anschließen zu wollen.
Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian kritisierte, der Iran lasse sich bei den Verhandlungen Zeit, während er bei seinem Atomprogramm aufs Tempo drücke. „Wir werden uns sehr schnell in einer unhaltbaren Situation wiederfinden“, warnte Le Drian.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sagte, Ziel sei es, sicherzustellen, dass der Iran sein Uran nicht weiter anreichere. Die europäischen Staaten hätten sich darum bemüht, dass auch China und Russland den Druck auf Teheran aufrechterhalten. Beide Länder haben in den vergangenen Tagen von neuen Handels- und Wirtschaftsabkommen mit dem Iran gesprochen, was die Bemühungen untergraben könnte, Teheran bei den Wiener Gesprächen zu Zugeständnissen zu bewegen.
RND/AP