„Putin ist ein Mörder“: Russische Journalistin Owsjannikowa protestiert erneut gegen Ukraine-Krieg
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Die durch ihren Kriegsprotest im russischen Fernsehen bekannt gewordene Journalistin Marina Owsjannikowa bei einem Interview.
© Quelle: Annette Riedl/dpa
Moskau. Die für eine Protestaktion im russischen Staatsfernsehen bekannt gewordene Journalistin Marina Owsjannikowa hat sich erneut öffentlich gegen den Krieg in der Ukraine positioniert.
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Owsjannikowa veröffentlichte am Freitag auf ihrem Telegram-Kanal ein Video und ein Foto, das sie mit einem Plakat in der Hand an einer Uferpromenade in Moskau zeigt. Im Hintergrund ist auf der anderen Flussseite der Kreml zu sehen. „Putin ist ein Mörder“, steht auf dem Plakat - und: „Seine Soldaten sind Faschisten.“ In der Ukraine seien bereits 352 Kinder getötet worden. „Wie viele Kinder müssen noch sterben, bis ihr aufhört?“
Wann die Bilder aufgenommen wurden, geht aus dem Beitrag nicht hervor. Ebenfalls unklar war zunächst, wie lange Owsjannikowa mit dem Plakat in der Hand auf dem Bürgersteig stand und ob sie dabei von Sicherheitskräften bemerkt wurde. Von einer Festnahme jedenfalls berichtete sie selbst nicht. Auf dem Video wirkte die Promenade zum Zeitpunkt der Aufnahme beinahe menschenleer.
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Journalistin wird nach Plakatprotest weltbekannt
Ungefährlich sind solche Aktionen trotzdem nicht. Wer Russlands Krieg gegen die Ukraine in der Öffentlichkeit kritisiert, muss nach einem recht neuen Gesetz im schlimmsten Fall wegen der angeblichen „Diskreditierung“ der russischen Streitkräfte mit mehreren Jahren Straflager rechnen.
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Von „blutig“ bis „Friedensverhandlungen“: drei Szenarien, wie der Krieg in der Ukraine weitergehen könnte
Seit nunmehr vier Monaten fallen in der Ukraine Bomben, Raketen und Granaten. Ein Ende der russischen Aggression scheint nicht in Sicht. Nach der Einnahme der Region Luhansk soll nun das benachbarte Donezk folgen. Wird Russland jedoch seinen brutalen Eroberungszug erfolgreich fortsetzen oder kann die Ukraine zurückschlagen? Drei Szenarien, wie sich der Krieg weiterentwickeln könnte.
Owsjannikowa war Mitte März in die Livesendung des Staatsfernsehens gelaufen und hatte ein Protestplakat gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gezeigt. Darauf stand: „Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen“. Dafür bekam die bis dahin als linientreu geltende Redakteurin weltweit Anerkennung. In Russland wurden Geldstrafen gegen sie verhängt. Zwischenzeitlich lebte sie nach der Aktion im Ausland und berichtete für die deutsche Zeitung „Welt“.
RND/dpa