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„New York Times“

Scholz in New York: „Angespanntes Interview“ – und eine Rüge für die Journalisten

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) steht neben Jens Plötner, Außen- und Sicherheitspolitischer Berater in New York.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) steht neben Jens Plötner, Außen- und Sicherheitspolitischer Berater in New York.

Berlin/New York. Bundeskanzler Olaf Scholz und sein Umgang mit Journalisten. Erst im Juni antwortete er auf die Frage einer Journalistin, ob er die von Deutschland versprochenen Sicherheitsgarantien für die Ukraine konkretisieren könne, schlicht mit „Ja, könnte ich“ – nur um dann zu schweigen.

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Zu einem angespannten Interview kam es nun erneut – und zwar mit der US-Zeitung „New York Times“. Der Kanzler reagiere auf einige Fragen „überraschend emotional“, heißt es in einem Bericht des Magazins, der anlässlich zum Interview beigestellt wurde. Scholz habe die Journalisten bei bestimmten Fragen sogar dafür gerügt, dass sie sie gestellt hätten, heißt es dort auch.

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Darauf angesprochen, dass Deutschland wohl auch in den kommenden Jahren anders als von der Nato vorgesehen nicht 2 Prozent seiner Wirtschaftsleistung für die Verteidigung ausgeben wird, sagte Scholz: „Diese Frage zu stellen ist unseriös, um ehrlich zu sein.“

„Mit dieser Frage konfrontiert, reagierte Herr Scholz gereizt“

Doch das war noch nicht der Höhepunkt des Interviews. „Enttäuschende Signale aus Deutschland“, nannte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba jüngst das Zögern der Ampelregierung bei der Lieferung von Kampfpanzern.

„Wovor hat Berlin Angst?“, schrieb Kuleba bei Twitter. „Mit dieser Frage konfrontiert, reagierte Herr Scholz gereizt“, heißt es wiederum bei der „New York Times“. Eine klare Antwort des Bundeskanzlers auf diese Frage lässt sich dort nicht finden.

Ob die USA es begrüßen würden, wenn die Bundesregierung einen ersten Schritt machen und eigenständig Kampfpanzer in die Ukraine liefern würde? Möglicherweise – Scholz weist das in dem Interview hingegen zurück.

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Einladung an Deutschland

„Wir rufen alle Verbündeten und Partner dazu auf, der Ukraine im Kampf um ihre demokratische Souveränität so viel Unterstützung wie möglich zu gewähren“, schrieb die US-Botschaft in Berlin noch vor gut zwei Wochen. „Die Entscheidung über die Art der Hilfen liegt letztlich bei jedem Land selbst.“

Viele bewerteten diese Aussagen als Einladung an Deutschland, bei der Frage der Waffenlieferungen an die Ukraine voranzugehen.

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„Wir machen nichts im Alleingang“, ist hingegen die Perspektive des Bundeskanzlers. „Wir kooperieren und wir machen das gemeinsam mit unseren Verbündeten. Und so reagieren wir auf einen gefährlichen Krieg.“ Zudem sei es „absolut vernünftig, niemals etwas im Alleingang zu machen“, sagte Scholz der „New York Times“.

Scholz war in der vergangenen Woche in die USA gereist, um bei der UN-Vollversammlung zu sprechen.

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