„Sind auf Hilfe angewiesen“: Krankenhäuser fordern Inflationsausgleich vom Bund
Monitore zur Patientenüberwachung (Symbolbild).
© Quelle: picture alliance / dpa Themendie
Hannover/Berlin. Angesichts steigender Preise im Zuge der hohen Inflation hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft finanzielle Unterstützung vom Bund gefordert. „Nach der Pandemie macht den Kliniken nun die galoppierende Inflation zu schaffen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Hier benötigen wir dringend einen Inflationsausgleich.“ Die Krankenhäuser müssten „kurzfristig“ wirtschaftlich gesichert werden.
Gaß betonte, dass den Krankenhäusern bis zu „40-prozentige Preissteigerungen bei Energie und mehr als 10 Prozent bei den Sachkosten“ drohen würden. „Anders als andere Unternehmen können Kliniken diese Belastungen nicht weitergeben“, so der Vorstandsvorsitzende. „Wir sind deshalb auf Hilfe angewiesen, damit wir im Herbst wieder unseren Teil dazu beitragen können, der Welle entgegenzuwirken.“ Eine finanzielle Überlastung der Kliniken hätte massive Auswirkungen auf die Wirtschaft. „Die Folgekosten wären deutlich höher als ein jetziger Inflationsausgleich.“
Krankenhäuser rechnen mit Kostenanstieg von rund 1,45 Milliarden Euro
Der Verband rechnet für das laufende Jahr bundesweit mit einem außerplanmäßigen Kostenanstieg von rund 1,45 Milliarden Euro, wie die „Augsburger Allgemeine“ am Freitag berichtete. Neben gestiegenen Preisen für Energie, Medizinprodukte, Medikamente, EDV-Produkte und Lebensmittel hätten die Kliniken auch Einnahmen durch ausgefallene Behandlungen in den Pandemiewellen verloren.
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Die Krankenhausgesellschaft wies bereits in einem gemeinsamen Brief mit der Gewerkschaft Verdi und dem Ärzteverband Marburger Bund an Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf die angespannte wirtschaftliche Lage durch die Inflation und die Pandemie hin. „Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser ist aktuell dramatisch und es drohen kurzfristig spürbare Einschränkungen in der Patientenversorgung sowie weitere Belastungen für die Beschäftigten“, heißt es in dem Brief, über den das RND berichtete. Es wurde schon da eine „angemessene kurzfristige Reaktion der Politik“ gefordert, um Standortschließungen, Personalabbau oder Einschränkungen von Versorgungsangeboten zu verhindern.
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