Krieg im Osten der Ukraine

Kiew meldet anhaltende Kämpfe um Sjewjerodonezk

27.05.2022, Ukraine, Lyssytschansk: Soldaten blicken auf den Rauch, der aus der Ölraffinerie von Lyssytschansk kommt. Lyssytschansk ist eine langgestreckte Stadt am hohen rechten Ufer des Donez in der Region Luhansk. Die Stadt ist Teil eines Ballungsraums, zu dem auch Sjewjerodonezk und Rubischne gehören; die drei Städte bilden einen der größten Chemiekomplexe der Ukraine. Seit die Russen die Brücke, die Sjewjerodonezk mit Lyssytschansk verbindet, zerstört haben, befindet sich die Stadt an der Frontlinie. Die Hauptstraße, die Lyssytschansk mit Kramatorsk verbindet, ist von der russischen Armee besetzt.

27.05.2022, Ukraine, Lyssytschansk: Soldaten blicken auf den Rauch, der aus der Ölraffinerie von Lyssytschansk kommt. Lyssytschansk ist eine langgestreckte Stadt am hohen rechten Ufer des Donez in der Region Luhansk. Die Stadt ist Teil eines Ballungsraums, zu dem auch Sjewjerodonezk und Rubischne gehören; die drei Städte bilden einen der größten Chemiekomplexe der Ukraine. Seit die Russen die Brücke, die Sjewjerodonezk mit Lyssytschansk verbindet, zerstört haben, befindet sich die Stadt an der Frontlinie. Die Hauptstraße, die Lyssytschansk mit Kramatorsk verbindet, ist von der russischen Armee besetzt.

Kiew. Die Kämpfe um das Verwaltungszentrum Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine dauern nach Angaben aus Kiew weiter an. „Der Gegner führt Angriffe in der Ortschaft Sjewjerodonezk durch“, teilte der ukrainische Generalstab am Donnerstag in seinem Lagebericht mit. Wie viele Bezirke der einstigen Großstadt die Ukrainer noch halten, ist unklar. Schon am Mittwoch hatten die Russen das Stadtzentrum eingenommen. Gefechte in den Vororten Bobrowe und Ustyniwka hätten den russischen Truppen trotz Unterstützung durch Granatwerfer aber keinen Erfolg gebracht, hieß es nun im Lagebericht.

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Dafür räumen die ukrainischen Militärs der russischen Offensive in Komyschuwacha zumindest „teilweise Erfolg“ ein. Die städtische Siedlung liegt südlich der Großstadt Lyssytschansk, dem nächsten Etappenziel der Russen. Lyssytschansk und Sjewjerodonezk werden nur durch den Fluss Siwerski Donez getrennt und bildeten vor dem Krieg zusammen einen Ballungsraum von 380.000 Einwohnern.

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Der Angriff von Süden soll die russischen Streitkräfte davor bewahren, den Fluss Siwerski Donez überqueren zu müssen, meinen die Militärexperten des Institute for the Study of War (ISW) in ihrer jüngsten Analyse dazu. Schon mehrfach hat das russische Militär im Laufe des Feldzugs mit Schwimmbrücken erfolglos versucht, den Fluss zu überqueren.

Ein weiterer solcher Versuch ist laut dem ukrainischen Generalstab vor der Großstadt Slowjansk gescheitert. Dort hätten russische Truppen aus Lyman kommend versucht, die Ortschaft Raihorodok am Siwerski Donez einzunehmen, seien aber zurückgeschlagen worden. Der Raum Slowjansk-Kramatorsk ist die Operationszentrale der ukrainischen Streitkräfte im Donbass. Vor dem Krieg lebten in dem Ballungsraum rund eine halbe Million Menschen.

Auch nach britischer Einschätzung haben russische Truppen den Großteil der umkämpften ostukrainischen Großstadt Sjewjerodonezk eingenommen. Unterstützt von heftigen Artillerieangriffen machten die Streitkräfte örtliche Geländegewinne, teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag mit. Sie erlitten aber Verluste. Die Hauptstraße in die Stadt hinein werde vermutlich noch von ukrainischen Einheiten gehalten, hieß es unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse.

London: Hat Russland am Fluss Siwerski Donez Erfolg, könnte Luhansk komplett fallen

Es gäbe mehrere Stellen, an denen Russland erneut versuchen könnte, den Fluss Siwerski Donez zu überqueren, der eine natürliche Verteidigungslinie der ukrainischen Truppen darstellt, bestätigten die Briten. Hätten die russischen Streitkräfte dort Erfolg, könnten sie das Gebiet Luhansk sichern und sich stärker auf das angrenzende Gebiet Donezk konzentrieren, betonte das britische Verteidigungsministerium. Beide potenziellen Stellen zur Flussüberquerung - zwischen Sjewjerodonezk und der Nachbarstadt Lyssytschansk sowie nahe der kürzlich eroberten Stadt Lyman - seien aber weiterhin unter ukrainischer Kontrolle. Die Ukrainer hätten mehrere Brücken zerstört, um den Russen ihren Vormarsch zu erschweren.

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London geht davon aus, dass die russischen Truppen mindestens eine kurze taktische Pause benötigen, um eine Flussüberquerung und weitere Angriffe im Gebiet Donezk vorzubereiten. Dort hätten die ukrainischen Einheiten Verteidigungspositionen vorbereitet. Damit aber drohe die russische Offensive an Schwung zu verlieren.

An anderen Frontabschnitten blieb es demnach vergleichsweise ruhig. Das ukrainische Militär berichtet allerdings von anhaltendem russischen Artilleriefeuer auf die Verteidigungslinien im Donbass. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen.

RND/dpa

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