Nach Streit um Kampfjets im März

Slowakei und Polen wollen Kampfjets an Ukraine liefern

27.08.2011, Polen, Radom: Zwei Mig 29 der polnischen Luftwaffe aus russischer Produktion fliegen über und unter zwei F-16-Kampfjets der polnischen Luftwaffe aus amerikanischer Produktion während der Flugschau in Radom, Polen, am 27. August 2011. Die Slowakei und Polen haben eine Vereinbarung getroffen, die es ermöglicht, slowakische MiG-29-Kampfflugzeuge an die Ukraine zu übergeben.

27.08.2011, Polen, Radom: Zwei Mig 29 der polnischen Luftwaffe aus russischer Produktion fliegen über und unter zwei F-16-Kampfjets der polnischen Luftwaffe aus amerikanischer Produktion während der Flugschau in Radom, Polen, am 27. August 2011. Die Slowakei und Polen haben eine Vereinbarung getroffen, die es ermöglicht, slowakische MiG-29-Kampfflugzeuge an die Ukraine zu übergeben.

Bratislava. Die Slowakei und Polen haben eine Vereinbarung getroffen, die es ermöglicht, slowakische MiG-29-Kampfflugzeuge an die Ukraine zu übergeben. Das gaben die Verteidigungsminister der beiden Länder am Freitag in Bratislava bekannt. Polen habe sich bereit erklärt, mit seinen amerikanischen F-16 den slowakischen Luftraum zu sichern, wenn die MiG nicht mehr zur Verfügung stehen, sagte der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad.

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Sein polnischer Amtskollege Mariusz Blaszczak bezeichnete es als „vollkommen natürlich“, dass die polnische Luftwaffe ihr Einsatzgebiet auf das südliche Nachbarland ausdehne. Die Slowakei ist wesentlich kleiner als Polen, beide EU- und Nato-Länder grenzen direkt an die Ukraine und unterstützen diese intensiv mit humanitärer und militärischer Hilfe.

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Nad und andere Vertreter der slowakischen Regierung hatten zunächst stets dementiert, dass die Slowakei dem ukrainischen Wunsch nach Übergabe der MiG-Kampfflugzeuge sowjetischer Bauart nachkommen könne. Diese Flugzeuge wolle man zwar längerfristig loswerden, weil nur Techniker aus dem feindlichen Russland sie warten könnten. Vorerst aber seien sie unverzichtbar, bis die Slowakei ihre bereits vor einigen Jahren in den USA bestellten F-16 bekomme.

Ähnlich hatte Nad zunächst auch das ebenfalls aus sowjetischer Entwicklung stammende Flugabwehrsystem S-300 für unverzichtbar erklärt. Anfang April gab er dann überraschend bekannt, das Raketensystem sei der Ukraine geschenkt und bereits heimlich dorthin geliefert worden. Die slowakische Opposition warf der Regierung deshalb vor, die eigene Bevölkerung zu belügen und ohne ausreichenden militärischen Schutz zu lassen.

Polens Mig-29-Vorschlag spaltete Nato zuvor

Erst Anfang März sorgte der Vorschlag Polens, Mig-29-Kampjets in die Ukraine zur Verfügung zu stellen für Unmut im Nato-Bündnis. Die USA bezeichneten den Vorschlag Polens damals als „nicht haltbar“, er werfe „ernsthafte Bedenken für das gesamte Nato-Bündnis auf“. Damals war allerdings geplant, die Kampfjets zum US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein bei Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) zu schicken. Die USA sollten dann die Übergange an die Ukraine organisieren.

Innerhalb der Nato war die Sorge jedoch zu groß, Russland könne es als Kriegseintritt Deutschlands werten, wenn MiG-29-Jets in Ramstein aufsteigen und bald danach, und sei es auch nach einer Zwischenlandung in der Ukraine, russische Panzer aus der Luft bombardieren.

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RND/dpa/hyd

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