Strack-Zimmermann verteidigt Lambrecht nach Kritik wegen Flug mit Sohn
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28.04.22, Berlin: Marie-Agnes Strack-Zimmermann in der 31. Sitzung des Deutschen Bundestages im Reichstagsgebäude. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) gegen Kritik in Schutz genommen.
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Berlin. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) gegen Kritik in Schutz genommen. Die Ministerin mache einen „engagierten Job“, sagte die FDP-Politikerin am Mittwoch im Deutschlandfunk. Lambrecht steht in der Kritik, weil sie ihren erwachsenen Sohn mehrfach auf Dienstreisen mitnahm. Strack-Zimmermann sagte dazu: „Ich bin mir sicher, dass die Ministerin sich darüber bewusst ist, dass das nicht geschickt war.“ Maßstab müsse jedoch sein, ob sie ihre Amt gut wahrnehme.
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Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag
Die FDP-Politikerin sagte, für Spitzenpolitiker gehöre es dazu, unter besonderer Beobachtung zu stehen. Trotzdem solle man nicht aus „jedem Foto einen Alptraum“ machen. „Dann fällt Ihnen irgendein Becher aus der Hand, und dann haben Sie den Kakao auf der Hose, und dann unterstellt Ihnen jemand, Sie hätten in die Hose gemacht.“
SPD-Politiker Roth: Offene Fragen – „kein Grund für einen Rücktritt“
Auch die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, verteidigt Lambrecht gegen Kritik. Sie habe alles rechtens angemeldet und abgewickelt, sagte Mast am Mittwoch vor Journalisten in Berlin. Die Verteidigungsministerin mache ihren Job „sehr engagiert, ernsthaft und durchsetzungsstark“. Es gebe größere Themen, über die man sich aufregen könne.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth, sieht bei dem Hubschrauberflug Lambrechts mit ihrem Sohn hingegen noch Klärungsbedarf. „Es gibt jetzt noch ein paar offene Fragen, und die werden geklärt werden müssen“, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch im RTL/ntv-„Frühstart“. Dazu würden sicherlich auch das Ministerium und die Ministerin selbst ihren Beitrag leisten. Rücktrittsforderungen wies Roth zurück. „Wenn sich jemand regelkonform verhält, dann ist das kein Grund für einen Rücktritt.“
Verteidigungsministerin lässt Sohn mitfliegen: Wachsende Kritik an Christine Lambrecht
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat bei einer Dienstreise ihren Sohn mitgenommen. Der Unmut wächst.
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In SPD-Kreisen wurde die „Flugnummer“ von Lambrecht zuletzt äußerst kritisch gesehen. Es sei extrem ärgerlich, dass die Verteidigungsministerin auf solche Weise für Schlagzeilen sorge, sagten Bundestagsabgeordnete in dieser Woche dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Die Union warf Lambrecht „maximale Ungeschicklichkeit“ vor, aus der AfD wurden Rücktrittsforderungen laut.
Lambrecht hatte in einem Regierungshubschrauber zu einem Truppenbesuch in Norddeutschland Mitte April ihren 21-jährigen Sohn mitgenommen. Am nächsten Tag und nach einer Hotelübernachtung ging es mit Auto und Personenschützern auf die nahe Insel Sylt. Das Verteidigungsministerium verweist darauf, dass Lambrecht den Mitflug ordnungsgemäß beantragt und die Kosten voll übernommen habe.
RND/dpa/hyd/mdc