Umweltbundesamt-Chef Messner: „Wir sind global noch immer auf dem völlig falschen Weg“
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Dirk Messner ist Präsident des Umweltbundesamtes (UBA).
© Quelle: IMAGO/Reiner Zensen
Berlin. Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, hat nach der Veröffentlichung des Weltklimarat-Berichts scharfe Kritik an der globalen Klimapolitik geübt und eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien gefordert. „Der neue, dritte Teil des Weltklimaberichtes des IPCC zeigt noch deutlicher als in der Vergangenheit, dass wir uns global immer noch auf einem völlig falschen Weg befinden“, sagte Messner dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Die absoluten Treibhausgasemissionen steigen von Jahr zu Jahr auf neue Höchststände, wenn auch nicht mehr ganz so schnell wie in der vorletzten Dekade.“
Messner: Vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien nötig
Der Bericht zeige aber auch, dass die Menschheit technisch und wirtschaftlich immer noch Optionen in der Hand halte, um die globale Erhitzung langfristig auf 1,5 Grad oder jedenfalls deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. „Dafür sind zwar immense Änderungen der globalen Infrastrukturinvestitionen notwendig, diese sind aber möglich“, unterstrich Messner. „Das Klima zu retten ist dabei deutlich günstiger, als es nicht zu tun.“
Der IPCC-Bericht zeige klar: „Nur mit einer vollständigen Umstellung der gesamten menschlichen Energieversorgung auf erneuerbare Energien können wir die globale Erhitzung stoppen.“
Die Begrenzung der Erderhitzung auf maximal 1,5 Grad ist nach Ansicht des Weltklimarats nur noch zu erreichen, wenn der Ausstoß von Treibhausgasen sofort und drastisch verringert wird. Das geht aus einem Bericht hervor, den der Rat am Montag veröffentlicht hat. Man sei an einem Scheideweg. Die Entscheidungen, die man jetzt treffe, könnten eine lebenswerte Zukunft sichern, erklärte der IPCC-Vorsitzende Hoesung Lee. Man habe die Werkzeuge und das Wissen, um die Erwärmung zu begrenzen.