US-Präsident Biden inspiziert Grenzübergang nach Mexiko und erhält wütenden Brief von Gouverneur
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US-Präsident Joe Biden (2 v. l.) besucht die Grenze zwischen den USA und Mexiko und geht mit US-Grenzschutzbeamten entlang eines Abschnitts am Grenzzaun in El Paso in Texas.
© Quelle: Andrew Harnik/AP/dpa
El Paso. US-Präsident Joe Biden hat sich an einem der am meisten von Migranten frequentierten Grenzübergänge zu Mexiko ein Bild von der Lage gemacht. Die zunehmende Zahl illegaler Einreisen über die Südgrenze der USA ist eines der umstrittensten Themen der amerikanischen Innenpolitik. Die oppositionellen Republikaner werfen ihm vor, zu nachgiebig damit umzugehen.
Biden beobachtete am Sonntag in El Paso, wie Zollbeamte Fahrzeuge nach Drogen, Geld und Schmuggelware durchsuchten. Der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, übergab Biden zur Begrüßung einen Brief, in dem das „Chaos“ an der mexikanischen Grenze als „direktes Ergebnis“ von Bidens Versagen bezeichnet wurde, Bundesgesetze durchzusetzen. Der Präsident steckte den Brief ein. Von Reportern später darauf angesprochen, erklärte er, er habe das Schriftstück noch nicht gelesen.
Keinen Kontakt zu Migranten
Biden verbrachte vier Stunden in der Grenzstadt, die derzeit der größte Korridor für illegale Einreisen ist. Zu einem großen Teil sind es Menschen aus Nicaragua, die vor Repression in ihrem autoritär regierten mittelamerikanischen Staat fliehen. Sie sind unter Migranten aus vier Ländern, denen nach von Bidens Regierung vor wenigen Tagen beschlossenen Regeln eine schnelle Ausweisung droht. Biden hatte keinen Kontakt zu Migranten und begegnete ihnen nur, als seine Fahrzeugkolonne an der Grenze entlang fuhr und einige Menschen auf der andere Seite der Grenze in Ciudad Juárez zu sehen waren.
Auf die Frage, was er während des Besuchs an der Grenze und aus den Gesprächen mit den Beamten dort gelernt habe, sagte Biden: „Sie brauchen eine Menge Ressourcen. Wir werden sie ihnen zur Verfügung stellen.“
Von El Paso reiste Biden nach Mexiko-Stadt weiter, wo am Montag und Dienstag das nordamerikanische Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der USA, Mexikos und Kanadas stattfinden sollte. Auf der Tagesordnung steht unter anderem das Thema Einwanderung. Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador empfing Biden am Sonntagabend am Flughafen.
RND/AP