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Historische Personalie

Zwei Afroamerikaner an der Spitze des Pentagon: Biden will Brown als Generalstabschef

Der China-Experte und Luftwaffengeneral CQ Brown Jr.

Der China-Experte und Luftwaffengeneral CQ Brown Jr.

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Washington. Präsident Joe Biden will nach Angaben aus Regierungskreisen einen verdienten Luftwaffengeneral mit großer China-Expertise zum Vorsitzenden des Vereinigten Generalstabs der US-Streitkräfte machen. Wie ein ranghoher Vertreter der US-Regierung sagte, wollte Biden seine Entscheidung für den Luftwaffengeneral CQ Brown Jr. am Donnerstag im Rosengarten des Weißen Hauses in Washington verkünden.

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Eine anschließende Bestätigung der Personalie im Senat würde bedeuten, dass zum ersten Mal in der Geschichte des Landes sowohl die zivile als auch die militärische Topposition im Verteidigungsministerium von Afroamerikanern gehalten würde. Der erste schwarze US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ist seit Antritt der Regierung Bidens im Amt.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.

Der bislang einzige schwarze Generalstabschef der US-Streitkräfte war Colin Powell, der das Amt von 1989 bis 1993 innehatte. Die Nominierung Browns wird seit langem erwartet. Bei Bestätigung durch den Senat würde er den bisherigen Generalstabschef Mark Milley ablösen, dessen Amtszeit im Oktober endet.

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Wie der Regierungsvertreter sagte, traut Biden Brown den Job unter anderem wegen dessen Einsatz für die Modernisierung der US-Flugzeugflotte und des Nukleararsenals zu, außerdem wegen seiner jahrelangen Erfahrung, die Verteidigung des Landes der wachsenden Herausforderung durch China anzupassen. Brown war zudem umfassend an den Bemühungen des Verteidigungsministeriums beteiligt, der Ukraine milliardenschwere Militärhilfen im Abwehrkampf gegen die russischen Aggressoren zukommen zu lassen.

Brown überwindet in seiner Laufbahn Grenzen

Der 60-Jährige hat auf allen erdenklichen Ebenen in der Luftwaffe Führungsverantwortung übernommen. Er hatte auch die Federführung bei den Luftangriffen auf die Terrorgruppe Islamischer Staat. Zuvor machte er als F-16-Pilot Karriere. Er bringt es auf mehr als 3000 Flugstunden. Immer wieder in seiner Laufbahn überwand er scheinbare Grenzen, etwa als erster schwarzer Kommandeur der Pacific Air Forces in der US-Geschichte. In dieser Rolle war er verantwortlich für die Luftstrategie seines Landes, um dem chinesischen Machtgebahren in der Indopazifik-Region zu begegnen. Vor drei Jahren wurde er erster schwarzer Stabschef der Luftwaffe – und damit auch der erste Afroamerikaner an der Spitze einer der US-Teilstreitkräfte.

Das vergangene Jahr über war Brown bereits als logischer Nachfolger Milleys betrachtet worden – in einer Zeit, in der sich das Pentagon von der Vorbereitung für die großen Landkriege der Vergangenheit zunehmend darauf verlagert, einen möglichen Konflikt mit Peking in der Zukunft abschrecken zu wollen. Dieses Unterfangen könnte maßgeblich von der Fähigkeit abhängen, dem chinesischen Aufstieg in den Bereichen Cyberkriegsführung, Raumfahrt, Atom- und Hyperschallwaffen etwas entgegenzusetzen. Auf all diese Bereiche hat sich Brown in den vergangenen Jahren als Topkommandeur der Luftwaffe konzentriert.

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RND/AP

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