Verkehrsminister Wissing denkt über Verlängerung des 9-Euro-Tickets nach
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Beliebt: Das 9-Euro-Ticket gibt es noch bis Ende August.
© Quelle: Soeren Stache/dpa
Das 9-Euro-Ticket, das Ende August ausläuft, erfreut sich großer Beliebtheit. Jetzt werden Rufe lauter, das Ticket zu verlängern. Nun zeigt sich auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) im Grundsatz offen dafür, das Monatsticket zumindest kurzfristig zu verlängern. „Es liegt nun an der Koalition zu entscheiden, ob das 9-Euro-Ticket in modifizierter Form fortgeführt werden kann“, erklärte ein Sprecher des Verkehrsministers am Freitag in Berlin. Zuerst hatte das „Handelsblatt“ berichtet.
Dass es überhaupt Forderungen nach einer Nachfolgeregelung gebe, zeige, dass Wissing mit dem 9-Euro-Ticket einen großen Erfolg erzielt habe. „Aus verkehrspolitischer Sicht ist das 9-Euro-Ticket ein Gamechanger. Wir haben es geschafft, dass mehr Menschen in Bus und Bahn steigen.“ Mit entscheidend für ein mögliches Nachfolgemodell werde auch die Bereitschaft der Länder sein, sich substanziell an der Finanzierung eines solchen zu beteiligen.
Zuvor hatte die Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katharina Dröge, die hohe Nachfrage als Erfolg bezeichnet und gefordert: „Das 9-Euro-Ticket darf deshalb nicht einfach im September ohne Anschlusslösung auslaufen.“ Dröge ist nicht die Einzige, die diesen Vorschlag unterstützt. Auch Kommunalvertreter, Länder, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und Umweltverbände hatten bereits eine Nachfolgeregelung gefordert.
Grundsätzliche Reformen notwendig
Die beiden FDP-Minister im Bund, Finanzminister Christian Lindner und Verkehrsminister Wissing, sprachen sich indes zunächst dagegen aus. Insbesondere Wissing wollte zuerst die Effekte des Tickets analysieren. Finale Auswertung der von den Verkehrsunternehmen durchgeführten Marktforschung sollen Mitte November vorliegen. Der Bundesverkehrsminister zeigt sich nicht nur offen gegenüber einer Verlängerung des 9-Euro-Tickets in modifizierter Form, sondern sprach auch von generellen Reformen des Systems.
Das Ticket, das neben dem Tankrabatt die Bürger finanziell entlasten soll, kostet den Staat insgesamt 2,5 Milliarden Euro. Das Geld geht an die Länder, die damit die Mindereinnahmen im Nahverkehr ausgleichen.
In der Debatte um eine Nachfolge für das 9-Euro-Ticket schlagen Grünen-Politiker ein Regionalticket für 29 Euro und ein bundesweit gültiges Ticket für 49 Euro im Monat vor. Das geht aus einem Konzeptpapier von Parteichefin Ricarda Lang, Fraktionschefin Katharina Dröge und dem nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Oliver Krischer hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über das zuerst das ARD-Hauptstadtstudio berichtete.
RND/dpa/rix
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