Mehrere Vorfälle in Brandenburg

Verwechslung mit russischer Flagge: Sorben werden Opfer von Anfeindungen

Die Flagge der Sorben.

Die Flagge der Sorben wird offenbar teilweise mit dem russischen Pendant verwechselt. Das sorgt durchaus für Ärger.

Bautzen, Berlin. Der Krieg in der Ukraine sorgt einem Medienbericht zufolge für Stimmung gegen die sorbische Minderheit in Südbrandenburg. „Wir sehen demonstrative Beschädigungen an sorbischen Emblemen, wie durchgestrichenes Rot“, sagte der Sprecher des Domowina-Dachverbandes der Sorben, Marcel Braumann, der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „nd“. Da werde offenbar die Reihenfolge der sorbischen und der russischen Flaggenfarben verwechselt.

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„Wir haben keinen Millionen-PR-Etat für die Aufklärung, dass die russische Flagge weiß-blau-rot ist.“

Marcel Braumann,

Sprecher des Domowina-Dachverbandes der Sorben

Das rechtlich geschützte Markenzeichen des sorbischen Dachverbandes Domowina, das Braumann zufolge von vielen Akteuren für Projekte genutzt wird, sei ein Lindenblatt in Verbindung mit den Farben Blau, Rot, Weiß. Auch die sorbische Flagge ist in den Farben Blau, Rot, Weiß gestaltet. „Wir haben keinen Millionen-PR-Etat für die Aufklärung, dass die russische Flagge weiß-blau-rot ist“, sagte Braumann.

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Unter anderem wurden dem Zeitungsbericht zufolge auch gezielt zweisprachige Straßenschilder in Cottbus überklebt. Brandenburg sei mit der Novellierung des Sorben/Wenden-Gesetzes, der Erweiterung des anerkannten Siedlungsgebietes und der Finanzierung hauptamtlicher Sorben- beziehungsweise Wenden-Beauftragter politisch ein gutes Stück vorangekommen, sagte Braumann weiter.

Der Krieg gegen die Ukraine sorgt nach Angaben des Bundeskriminalamts in Deutschland zuletzt für eine Zunahme an Straftaten vor allem gegen Menschen mit russischen Wurzeln. „Es gibt Straftaten sowohl gegen russischstämmige als auch gegen ukrainischstämmige Mitglieder unserer Gesellschaft. Wir zählen momentan gut 200 solcher Straftaten in der Woche – davon ist die Mehrzahl antirussisch motiviert“, sagte der Chef des Bundeskriminalamts, Holger Münch, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) Ende März. Diese Straftaten reichten von Beleidigungen, Bedrohungen bis hin zu körperlichen Übergriffen. Münch ergänzte: „Es kommt auch zu Sachbeschädigungen, etwa zu Farbschmierereien mit entsprechendem Inhalt.“

RND/epd

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