Kommentar zum Waldbrand

Die deutschen Zustände sind brandgefährlich

Rauchschwaden ziehen bei einem Waldbrand zwischen Windkraftanlagen am frühen Morgen über ein Waldgebiet.

Rauchschwaden ziehen bei einem Waldbrand zwischen Windkraftanlagen am frühen Morgen über ein Waldgebiet.

In den Wäldern Sachsens und Brandenburgs lodern riesige Waldbrände. Örtliche Feuerwehren kämpfen mit vollem Einsatz gegen die Flammen. Klar ist, dass es solche Einsätze mit steigender Trockenheit und häufigeren Hitzewellen immer öfter geben wird.

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Das macht den Blick hinter die Kulissen umso beklemmender: Wenn Feuerwehrleute sich auf Kartenmaterial aus den 1970ern verlassen müssen, Zufahrtswege verwachsen sind oder es an Wasserbehältern und Löschteichen fehlt, verheißt das nichts Gutes für zukünftige Waldbrände in Deutschland.

Und wenn in Situationen, in denen jede Sekunde zählt, auch noch Diskussionen über die Kostenübernahme eines Löschfluges geführt werden, ist das Chaos perfekt. Denn manche Kommunen müssen sich vorher bereit erklären, den angeforderten Hubschrauber selbst zu bezahlen – zum Beispiel in Brandenburg, Hessen oder Sachsen-Anhalt. Ein fatales Signal – schließlich ist der Wald ein lebenswichtiges Ökosystem, das uns allen nützt. Auch die Verfahren, um einen Hubschrauber bei Polizei oder Bundeswehr anzufordern, könnten unterschiedlicher nicht sein – 16 verschiedene Verfahren für 16 Bundesländer.

Hitzewelle: Die Lage der weltweiten Waldbrände
dpatopbilder - 23.07.2022, Griechenland, Vatera In Lesvos Island: Ein Mann geht mit einem Löschschlauch auf die Flammen eines Waldbrandes auf der Ferieninsel Lesbos zu. Hitze und Brände haben den Menschen in Griechenland schwer zu schaffen gemacht. Ein großer Brand zerstörte den Wald des Dadia-Nationalparks, eines der größten Waldgebiete im Südosten Europas. Ein zweiter großer Brand tobte auf der Südseite der Ferieninsel Lesbos. Der Zivilschutz ordnete die Evakuierung der Ortschaft Vatera an. Foto: Eurokinissi/Eurokinissi via ZUMA Press Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Brandenburg, Kalifornien, Spanien, Griechenland und viele weitere Gegenden leiden unter Hitze und Waldbränden.

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Bürokratie kann Menschenleben kosten

Was das anrichten kann, hat vergangenes Jahr die Flutkatastrophe im Ahrtal gezeigt: Knapp jeder dritte angeforderte Hubschrauber kam nicht, knapp jeder zehnte brauchte länger als vier Stunden oder rückte mit der falschen Ausrüstung an. Das ergab eine Umfrage der „Expertenkommission Starkregen“ unter den beteiligten Retterinnen und Rettern. Überbordende Bürokratie kann hier Menschenleben kosten – egal ob Flut oder Brand.

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Trotz allem bekommen die Feuerwehren die Brände früher oder später unter Kontrolle. Doch vieles könnte schneller und einfacher gehen. Und vor dem Hintergrund wachsender Waldbrandgefahr sollte es das auch. Denn wenn im Ernstfall wertvolle Zeit durch unklare Zuständigkeiten oder schlechte Infrastruktur verloren geht, ist das vor allem eines: brandgefährlich.

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