Kommentar

Wer erfüllt noch den Generationenvertrag?

Ein Rentner streicht eine Wand.

Fit genug: Ein Rentner streicht eine Wand.

Berlin. Die Babyboomergeneration zieht sich zunehmend aus dem Generationenvertrag zurück. Und das ganz legal und völlig zu Recht. Wer 45 volle Berufsjahre aufweisen kann, kann immer noch vorzeitig abschlagfrei in Rente gehen – und diesen frühen Ausgang aus dem Berufsleben nutzen nach aktuellen Zahlen immer mehr Männer und Frauen. Das ist eine Trendwende, zeigen neue Zahlen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung. Und sie ist höchst beunruhigend.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Bundeskanzler Scholz prüft offenbar Löschung von Twitter-Account
 Besprechung des Bundeskanzlers mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder im Bundeskanzleramt Pressekonferenz im Anschluss an die Besprechung - Stephan Weil, Ministerpräsident Niedersachsen, Olaf Scholz, BundeskanzlerBesprechung des Bundeskanzlers mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder im Bundeskanzleramt Pressekonferenz im Anschluss an die Besprechung - Stephan Weil, Ministerpräsident Niedersachsen, Olaf Scholz, Bundeskanzler, Berlin Berlin Deutschland Bundeskanzleramt *** Meeting of the Federal Chancellor with the heads of government of the federal states in the Federal Chancellery Press conference following the meeting Stephan Weil, Minister-President of Lower Saxony, Olaf Scholz, Fede

Verlässt der Bundeskanzler bald Twitter? Olaf Scholz (SPD) blickt besorgt auf die Entwicklung bei dem Kurznachrichtendienst.

In den Jahren vor der Corona-Pandemie ist der Anteil der über 60-Jährigen in Arbeit stark angestiegen, damit scheint es jetzt vorbei. Nun nähern sich die geburtenstärksten Jahrgänge der magischen 60er-Grenze. Bundeskanzler Olaf Scholz (mit 64 Jahren Teil eben dieser Generation) schlägt jetzt Alarm: Es gelte, den Anteil „derer zu steigern, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können“. Wer da jetzt wieder den sprichwörtlichen 67-jährigen Dachdecker in die Debatte zerrt, denkt viel zu kurz. Es kann um nichts weniger gehen als eine verschärfte Anpassung der Arbeitswelt an die Zeiten des Arbeitskräftemangels.

Wer Ende 50 und von Umstrukturierungen betroffen ist, muss statt eines Ausschleichens aus dem Arbeitsleben die Chance erhalten (und für sich auch die Verpflichtung sehen), noch etwas Neues zu lernen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die Arbeitswelt muss sich ändern

Teilzeit- und Homeofficemodelle müssen endlich flächendeckend funktionieren. Scholz will den Anteil der Frauen in Vollzeitjobs erhöhen und daher „Ganztagsangebote in Krippen, Kitas und Schulen ausbauen“. Das ist löblich, aber ein kurzes Gespräch am heimischen Küchentisch mit seiner Gattin und Landesbildungsministerin könnte ihn aufklären, dass auch in diesen Bereichen der Personalmangel akut ausgebrochen ist.

Und ja, ohne Zuwanderung und Integration wird es nicht gehen.

Die Arbeitswelt muss sich den verfügbaren Arbeitskräften anpassen – und so viele von ihnen so lange im Job halten wie möglich.

Hinweis: In einer früheren Version des Kommentars haben wir geschrieben, dass ein Renteneintritt mit 63 abschlagfrei möglich ist. Die „Rente mit 63″ galt aber nur für vor 1953 Geborene. Für die Geburtsjahrgänge zwischen 1953 und 1963 wird das Eintrittsalter schrittweise angehoben. Für Jahrgänge ab 1964 gilt das Eintrittsalter 65.

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken