Zwei Palästinenser sterben bei Einsätzen israelischer Soldaten im Westjordanland
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Israel zerstört ein Haus bei Dschenin im Westjordanland
© Quelle: IMAGO/ZUMA Wire
Ramallah/Tel Aviv. Zwei Männer sind nach palästinensischen Angaben bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten im besetzten Westjordanland getötet worden. Ein 24-Jähriger sei bei Zusammenstößen nahe Dschenin erschossen worden, ein 29-Jähriger in dem Flüchtlingslager Deheischa in Bethlehem, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Donnerstag mit.
Sicherheitskräfte waren laut Armee für die Festnahme eines Terrorverdächtigen in Deheischa. Während des Einsatzes seien Sprengsätze und Steine auf die Soldaten geworfen worden, hieß es. Diese hätten daraufhin scharf geschossen.
Nach Angaben des Militärs seien Soldaten nahe Dschenin gewesen, um das Haus zu zerstören, in dem ein Attentäter gelebt hatte, der Ende März in Bnei Brak in Israel fünf Menschen getötet hatte. Während des Einsatzes hätten Hunderte Palästinenser Steine und Brandflaschen auf Soldaten geworfen sowie Reifen angezündet, hieß es. Bewaffnete Palästinenser hätten zudem auf Soldaten geschossen, die das Feuer erwidert hätten, hieß es.
Polizisten hatten den Attentäter bei dem Anschlag in Bnei Brak erschossen. Israel setzt Häuserzerstörungen als Abschreckungsmaßnahme ein. Von Menschenrechtsorganisationen wird diese Kollektivstrafe als Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht eingestuft.
Israel: Drei Tote nach Anschlag in Elad
Der Palästinenserpräsident Abbas verurteilte den jüngsten mutmaßlichen Anschlag. Die radikal-islamische Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, lobte die Tat.
© Quelle: Reuters
Seit März sind bei einer Terrorwelle in Israel 18 Menschen getötet worden, außerdem wurden im Westjordanland ein israelischer Wachmann und ein Soldat von Palästinensern erschossen. Seit Wochen führt die israelische Armee in Teilen des besetzten Westjordanlands Razzien durch. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden seit Ende März mehr als 30 Palästinenser getötet. Sie wurden zum Teil bei Militäreinsätzen getötet, aber auch bei eigenen Anschlägen oder bei Zusammenstößen mit der Armee.
RND/dpa