Weltweiter Überblick

Wie regeln andere Länder die Impfpflicht?

Österreich, Graz: Demonstranten halten Schilder mit der Aufschrift «Nein zur Impfpflicht» während einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen der österreichischen Regierung.

Österreich, Graz: Demonstranten halten Schilder mit der Aufschrift «Nein zur Impfpflicht» während einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen der österreichischen Regierung.

Berlin. Am Donnerstag hat der Bundestag über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht debattiert. Während in Deutschland noch unklar ist, ob ein solches Gesetz eingeführt wird, haben andere Länder schon vor einiger Zeit Fakten geschaffen und verpflichten große Teile der Bevölkerung zu der Impfung gegen das Coronavirus.

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Vorreiter der EU in Sachen Impfpflicht war Österreich. Ab Anfang Februar galt eine allgemeine Impfpflicht ab 18 Jahren, einen Monat später setzte die Regierung die Impfpflicht wieder aus – sie hielt sie nicht mehr für verhältnismäßig. In drei Monaten soll erneut darüber entschieden werden.

Nur eine Handvoll Länder mit allgemeiner Impfpflicht

Daneben gibt es nur wenige Länder, die ihre Bürgerinnen und Bürger zum Impfen zwingen. Indonesien wagte den Schritt als erstes Land weltweit, die Impfpflicht gilt seit Februar 2021. Das Land hat mit mehr als 274 Millionen Einwohnern die viertgrößte Bevölkerung. Trotz der Impfpflicht liegt die Impfquote derzeit erst bei knapp über 55 Prozent (Stand: 15.03.).

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In Ecuador müssen sich seit Ende Dezember alle Menschen ab fünf Jahren impfen lassen. Mittlerweile haben in dem südamerikanischen Land etwas mehr als 76 Prozent (Stand 13.03.) eine zweite Impfdosis erhalten. Zum Vergleich: In Deutschland sind es mit knapp 76 Prozent (Stand: 16.03.) fast gleich viele.

Auch in Turkmenistan und Tadschikistan gilt jeweils eine Impfpflicht ab 18 Jahren. Tadschikistan war im Juli 2021 eines der ersten Länder weltweit, das eine Impfpflicht einführte. Der Präsident der Ex-Sowjet-Republik Emomalij Rahmon hatte Tadschikistan noch im Januar 2021 für „coronafrei“ erklärt. Laut der Internetseite „Our World in Data“ der Universität Oxford lag die Impfquote in Tadschikistan Mitte Februar bei gut 42 Prozent.

Diese Vorschläge stehen zur Impfpflichtdebatte
dpatopbilder - 17.03.2022, Berlin: Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) spricht im Bundestag zur Impfpflicht. Foto: Michael Kappeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Der Bundestag debattiert an diesem Donnerstag erstmals über die verschiedenen Anträge für und gegen eine mögliche Corona-Impfpflicht.

Pflicht nach Beruf oder Alter

Daneben gibt es weitere Länder mit einer teilweisen Impfpflicht. In Italien müssen sich alle impfen lassen, die älter als 50 Jahre sind, in Griechenland gilt dies für Menschen über 60 Jahren. Im Januar hat die tschechische Regierung die Seniorenimpfpflicht noch vor ihrer Einführung im März wieder gekippt.

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Einzelne Berufe – besonders die im Gesundheits- oder Pflegebereich – werden in zahlreichen Ländern weltweit mit einer Pflicht zur Corona-Impfung belegt. Darunter sind England, Ungarn, Frankreich, Russland, Pakistan und Äquatorialguinea.

In den USA wollte Präsident Joe Biden für eine Impf- oder Testpflicht in Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten sorgen. Der Vorstoß wurde allerdings vom Obersten Gerichtshof kassiert. Stattgegeben hat der Supreme Court eine Impfpflicht in Teilen des Gesundheitssystems gebilligt.

Neuseeland und Australien gehen bei Corona-Impfungen rigide vor. Die Länder verfolgten lange eine „Zero Covid“-Strategie und schotteten sich vom Rest der Welt ab, wodurch die Infektionszahlen über Monate hinweg sehr niedrig gehalten werden konnten. In Australien gibt es eine Impfpflicht für Angestellte im medizinischen Bereich. Die Impfquote in dem Land liegt bei über 90 Prozent. In Neuseeland müssen sich zusätzlich auch Polizisten, Feuerwehrleute und Mitarbeiter im Bildungssektor impfen lassen.

Wo nicht über eine Pflicht debattiert wird

In anderen europäischen Ländern gibt es keine Impfpflichtdebatte. In Ländern wie Spanien, Portugal und Dänemark mit Impfquoten deutlich über 80 Prozent erscheint eine allgemeine Pflicht nicht notwendig. Sie haben die höchsten Impfquoten in ganz Europa. Auch im Pflege- und im medizinischen Bereich gibt es dort keine Impfpflicht.

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