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Spannungen an der Westgrenze der Ukraine

Transnistrien hätte einem Angriff nichts entgegenzusetzen

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Ein Denkmal mit einem russischen Panzer in Tiraspol, der Hauptstadt der selbst ernannten Republik Transnistrien. Reliquien aus Sowjetzeiten sind hier allgegenwärtig.

Berlin. Während die russische Aggression in der Ukraine mit unverminderter Härte weitergeht, wächst in der benachbarten Republik Moldau und in Westeuropa die Sorge vor einem Übergreifen des Konflikts.

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+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++

Seit 30 Jahren ist ein kleiner Teil Moldaus abgespalten und firmiert unter dem Namen Transnistrien als selbst ernannte prorussische Republik, die zwar international von niemandem anerkannt ist, in der aber bis zu 2.000 russische Soldaten stationiert sind.

Schon vor Beginn des Krieges in der Ukraine hielten es Militärexperten für möglich, dass Moskau Transnistrien für Truppenansammlungen nutzen könnte, um die Ukraine auch von Westen her anzugreifen. Von der Südspitze der abtrünnigen Republik bis nach Odessa sind es nur 40 Kilometer. Wenn es den Russen gelänge, diese Entfernung zu überbrücken, wäre die Südukraine umklammert.

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Denkbar wäre auch, dass Moskau die Hand nach der gesamten Moldau-Republik mit ihren 2,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ausstreckt, was zu Wladimir Putins historischem Verständnis passen würde. Gehörte die einstige Sowjetrepublik doch bis 1991 zur UdSSR, in deren Grenzen Russlands Präsident heute noch denkt.

Moldau fährt zwar einen klar prowestlichen Kurs, nimmt ukrainische Geflüchtete auf, ist aber weder EU- noch Nato-Mitglied und hätte mit geschätzten 20.000 Mann unter Waffen einem russischen Überfall nichts entgegenzusetzen.

Die ersten Vorboten eines Konflikts waren in dieser Woche zu beobachten. Es gab mehrere Anschläge, darunter einen auf ein russisches Munitionslager in Transnistrien. Es kam zwar weder Mensch noch Material zu Schaden, aber als Vorwand, um eine weitere russische „Spezialoperation“ loszutreten, könnte das allemal herhalten.

Ein großer Unsicherheitsfaktor für Moskau ist Transnistriens Bevölkerung. Etwa ein Drittel der rund 450.000 Einwohnerinnen und Einwohner sind ethnische Ukrainer.

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