Krakau sagt Konzerte von Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters ab
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Die polnische Stadt Krakau hat die Konzerte von Roger Waters wegen dessen Aussagen zum Ukraine-Krieg abgesagt.
© Quelle: IMAGO/ZUMA Wire
Die polnische Stadt Krakau hat Konzerte des Pink-Floyd-Mitgründers Roger Waters wegen dessen positiver Haltung zu Russland im Ukraine-Krieg abgesagt. Das teilte der Stadtrat Lukasz Wantuch am Montag mit. „Er begreift nicht die Wahrheit“, sagte Wantuch der Nachrichtenagentur AP. „Er versteht nicht, was in der Ukraine passiert.“
Der Stadt Krakau gehöre die Arena, wo zwei Konzerte von Waters im April hätten stattfinden sollen, sagte Wantuch. Krakau lasse es nicht zu, dass musikalische Auftritte für die Verbreitung von Vorstellungen genutzt würden, die von den meisten Menschen in Polen abgelehnt würden, sagte Wantuch. Der Sänger Waters könne an einem privaten Veranstaltungsort auftreten, wenn er das wolle.
Einladung in Ukraine
Wantuch lud Waters am Montag in einem offenen Beitrag bei Facebook ein, ihn bei einem Besuch in der Ukraine zu begleiten. Dann könnte Waters selbst sehen, wie viel Zerstörung die russischen Angriffe dort angerichtet hätten, argumentierte Wantuch. Waters hatte Wantuch am Sonntag bei Facebook „drakonische Zensur“ seiner Arbeit vorgeworfen. Der Stadtrat wisse offenbar nicht, dass er sich sein ganzes Leben für Menschenrechte eingesetzt habe, gab Waters an.
Waters hat der Nato und der Ukraine die Schuld am russischen Krieg gegeben. Er schrieb einen offenen Brief an Olena Selenska, die Frau des ukrainischen Präsidenten, in dem er „extreme Nationalisten“ in der Ukraine dafür verantwortlich machte, dass es zu „diesem katastrophalen Krieg“ gekommen sei. Waters kritisierte, dass der Westen die Ukraine mit Waffen versorge.
Wantuch prangerte an, dass Waters zum Ende der Militärhilfe für die Ukraine aufrufe. Das würde „die Kapitulation der Ukraine“ bedeuten, schrieb er. „Die Ukraine wird nicht aufgeben, sie wird kämpfen, aber wegen Leuten wie Ihnen, wegen dem, was Sie sagen und schreiben, wird es ein viel härterer Kampf.“
Wantuch trat für eine symbolische Resolution ein, mit der Waters zur „Persona non grata“ in Krakau erklärt würde. Darüber soll noch abgestimmt werden.
RND/AP