Jorge González wurde politisch verfolgt: „Ich musste untertauchen“
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Seit 2013 ist Jorge González, Jurymitglied bei der RTL-Tanzshow „Let's Dance“.
© Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa
Mit 17 Jahren zog Jorge González für ein Radioökologiestudium in die Tschechoslowakei – auch, um der politischen Verfolgung durch den kubanischen Staat zu entfliehen. Als er 1989 in einem Werbefilm für Coca Cola auftaucht, fordert Kuba sogar seine sofortige Rückreise. González habe jedoch in Europa bleiben wollen. „Ich musste untertauchen“, erzählt der Choreograf gegenüber der „Bild“-Zeitung.
González taucht bei Bekannten unter
Geholfen habe ihm die Mutter eines Freundes, Anna Kratochvilova. „Sie hat mich monatelang versteckt und so auch vor dem Gefängnis bewahrt. Die Kubaner waren mir ständig auf den Fersen.“ Die heute 80-Jährige sei schon früh eine enge Vertraute geworden. „Wir haben uns Ostermontag 1988 zum ersten Mal gesehen. Natürlich ist Jorge mir direkt aufgefallen: Er war der einzige Kubaner mit Lockenkopf, den ich kannte“, so Kratochvilova zu „Bild“. Auch González erinnert sich: „Wo ich herkam, war egal. Anna und ich haben stundenlang gesprochen und am Ende des Abends hat sie mich direkt zu allen weiteren Festen eingeladen.“
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Während seiner Zeit bei Kratochvilova habe er keinen Kontakt zu seiner Familie in Kuba haben können. „Meine Eltern und ich wussten voneinander nicht, ob wir noch leben. Seit dieser Zeit nenne ich Anna auch Mama“, erzählt der heute 54-Jährige. „Sie wollte mich adoptieren, das war nicht möglich. Sie und ihr Mann haben es dann aber geschafft, dass ich politisches Asyl bekomme.“ Nach seinem Erfolg bei „Germany‘s Next Topmodel“ nahm er 2011 auch die deutsche Staatsbürgerschaft an. Heute lebt González Hamburg, ist unter anderem Juror bei „Let‘s Dance“.
RND/al