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Dr. Bob übers Dschungelcamp: „Vor fünf Jahren wollte ich aufhören“

Dr. Bob (Robert McCarron) ist seit 2004 bei der deutschen Version des Dschungelcamps dabei.

Dr. Bob (Robert McCarron) ist seit 2004 bei der deutschen Version des Dschungelcamps dabei.

Für Dschungelcamp-Fans ist er eine Institution: Seit 18 Jahren ist Robert McCarron alias Dr. Bob als TV-Arzt bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ dabei. Mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) spricht der 71-Jährige über die Favoriten der aktuellen Staffel, erklärt, warum der südafrikanische Wald viel gefährlicher ist als der australische und verrät, was er über den Rassismusskandal um Kandidatin Janina Youssefian denkt.

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Dr. Bob, aktuell läuft die 15. Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ im deutschen Fernsehen. Wie zufrieden sind Sie mit den Kandidatinnen und Kandidaten?

Ich denke, dass die Kandidaten mit die besten sind, die wir je hatten. Jede Sendung bringt Überraschungen mit sich. Im Moment sind viele aus der Gruppe frustriert, weil sie keine Chance bekommen, eine Prüfung zu machen – vor allem die Männer. Mich beeindruckt, dass sie alle unbedingt gewinnen wollen. Als ich sie im Vorfeld kennengelernt und meinen Check-up gemacht habe, hat jeder einzelne zu mir gesagt: Ich will Dschungelkönig oder -königin werden.

Hat sich für Sie schon ein Favorit herauskristallisiert?

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Harald (Glööckler, Anmerkung der Redaktion) hat gute Chancen, weil er sich immer wieder in den Prüfungen beweisen muss, außerdem hat er eine große Fanbase. Aber auch Eric (Stehfest, Anmerkung der Redaktion) könnte weit kommen, wenn er sich endlich beweisen kann. Von den Frauen halte ich Tina (Ruland, Anmerkung der Redaktion) für sehr stark. Aber vor der Halbzeit ist es noch etwas früh, sich final festzulegen.

Wie viele von den Prominenten kannten Sie vor Beginn der Staffel?

Harald kannte ich vorher schon, ihn hatte ich mir auf Instagram angeguckt, genau wie Eric. Filip (Pavlovic, Anmerkung der Redaktion) kannte ich natürlich, weil er letztes Jahr die Show in Köln gewonnen hatte. Jasmin (Herren, Anmerkung der Redaktion) kannte ich, weil ihr Mann ja schon einmal im Dschungel war. Aber der Rest war mir nicht bekannt. Aber es ist ja immer so: Jeder Prominente ist immer nur für die prominent, die ihn kennen.

Nutzen Sie also tatsächlich Instagram, um sich über die Kandidatinnen und Kandidaten zu informieren?

Ja! Sobald ich die Liste mit den Namen ein paar Monate vor Start bekomme, lese ich alles über die Prominenten. Tina habe ich zum Beispiel auch gegoogelt und war ganz beeindruckt, dass sie in 84 TV-Produktionen mitgemacht hat. Mir ist das wichtig, dass ich vor dem Start möglichst viel von den Teilnehmern weiß und ich habe das Gefühl, dass die Stars das auch schätzen.

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Die Show wird dieses Jahr erstmals in Südafrika, nicht in Australien gedreht. Wo merken Sie die größten Unterschiede?

Die Arbeit an sich ist ziemlich ähnlich. Was anders ist, ist die Vegetation. Es gibt hier wirklich die übelsten Bäume und Büsche, die ich je gesehen habe. Die haben so große Dornen, dass ich mir bereits zwei T-Shirts aufgerissen habe und mir am Kopf einen großen Kratzer zugezogen habe. Das geht nicht nur mir so: Die Kollegen, die die Promis für eine Prüfungen sichern sollen, haben teilweise auch verschrammte, blutige Beine, weil sie an den Dornen hängen geblieben sind. Man muss wirklich sehr vorsichtig sein, wenn man durch den Wald läuft.

Normalerweise kommen Sie zu den Prüfungen auch immer ins Bild gelaufen – und joggen auch wieder zurück. Was hat es damit auf sich? Haben Sie es eilig?

Das hat mich noch nie jemand gefragt (lacht). Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung, warum ich das mache. Eigentlich hab ich genug Zeit, dahin zu laufen. Ich glaube, die Kamerakollegen haben irgendwann mal gesagt: Lauf doch mal ins Bild, das sieht gut aus. Aber vielleicht haben Sie mich auch einfach nur reingelegt – und ich mach es seitdem weiter (lacht).

Am Dienstagabend ist das erste Mal eine Dschungelprüfung komplett ausgefallen, weil der Wind die Aufgabe unmöglich gemacht hat. Gibt es für solche Momente gar keine Ersatzprüfung, die man hätte machen können?

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Wir haben darüber nachgedacht. So eine Situation hatten wir bislang noch nicht, da hatte keiner mit gerechnet. Es war so windig, dass Sonja und Daniel bei der Moderation sogar zur Seite gedrückt wurden. Das war in der Location einfach zu gefährlich. Wir machen die Prüfungen immer nachmittags und durch die Wartezeit wurde die Zeit bis zur Dämmerung knapp. Wir hatten also nur ein relativ kleines Zeitfenster, um eine Alternativprüfung umzusetzen. Es hätte aber mehrere Stunden gedauert, die Technik an der einen Stelle auf und an der anderen abzubauen, so dass wir uns wegen der drohenden Dunkelheit dagegen entschieden haben.

Sie sprechen immer Englisch mit den Kandidatinnen und Kandidaten. Haben Sie nicht manchmal auch den Eindruck, dass der ein oder andere das gar nicht versteht?

Ich spreche schon extra langsam und klar. Für alle Fälle habe ich aber auch immer einen deutschen Arzt dabei. Es ist schließlich wichtig, dass die Kandidaten die medizinischen Ausdrücke auch richtig verstehen.

Können Sie eigentlich auch Deutsch sprechen?

Als wir die fünfte Staffel gemacht haben, hatte ich einen privaten Deutschlehrer und habe auch in einer Prüfung Deutsch gesprochen. Alle waren dann sehr überrascht (lacht). Danach hat der Produzent aber gesagt: ‚Bob, dein Deutsch ist super – aber wir wollen eigentlich lieber dein australisches Englisch‘ hören. Damit war das Lernen leider wieder beendet (lacht).

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Wenn Sie den Prominenten die Prüfung erklären – wie oft denken Sie dabei „Das würde ich selbst niemals tun“?

Die physischen Prüfungen machen ja meist Spaß, aber manche Essensprüfungen sind schon speziell. Mit Herz und Leber hätte ich nicht unbedingt ein Problem, aber so Getränke aus Kuhurin gemixt mit Kakerlaken, die man auch nicht sofort trinken, sondern trotzdem kauen und langsam schlucken muss, das finde ich schon eklig.

Machen Sie denn die Prüfungen auch manchmal selbst, um sie besser erklären zu können?

Ja, viele sogar. Vor allem die Essensprüfungen. Früher hab ich wirklich alles gegessen, allerdings in kleineren Portionen als die Stars. Aber so wissen die Promis immer, dass ich mit ihnen gelitten habe (lacht).

Vor ein paar Tagen gab es einen Rassismusskandal. Janina Youssefian musste aufgrund einer rassistischen Äußerung das Camp verlassen. Wie denken Sie über den Vorfall?

Ich konnte das erst nicht glauben. Die beiden Frauen sind ja schon vorher aneinander geraten, man konnte richtig sehen, wie sich das steigerte. Sowas ist zunächst erst mal im Camp nicht selten. Ich war zwar nicht da, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Janina es wirklich so meinte. Sie wissen ja, wie das ist: Manchmal sagt man einfach dumme Dinge. Nicht nur zu Menschen, die man nicht mag, so etwas passiert auch in Beziehungen: Man sagt Dinge, die andere sehr verletzen und fragt sich hinterher: Warum hab ich das getan? Bin ich verrückt?

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Gab es so einen Vorfall auch schonmal in der britischen Version des Camps, in der Sie ja auch als Camp-Arzt dabei sind?

Rassismus nicht, aber böse Streitigkeiten und Mobbing sind schon ein Thema. Zum Beispiel wenn jemand fünf Mal hintereinander in die Dschungelprüfung muss und das nicht gut macht, dann verbündet sich oft der Rest des Teams gegen einen. Das ist auch eine Art von Mobbing. So etwas wollen wir nicht und wenn es doch vorkommt, dann erinnern wir die Stars, dass sie nicht vergessen sollen, dass das hier nur eine Show ist.

Wie hat sich die Show in den vergangenen 18 Jahren aus Ihrer Sicht weiterentwickelt?

Ich finde, dass der Fokus mehr auf die persönlichen Beziehungen zwischen den Kandidaten gelegt wurde. Die Prüfungen sind härter geworden und mit jedem Jahr wird es schwieriger für das Prüfungsteam, sich neue Prüfungen auszudenken. Wir bekommen immer noch sehr gute Promis. Man merkt auch, dass bei der Auswahl mehr auf eine ausgeglichene Balance geachtet wird.

Was machen Sie eigentlich den ganzen Tag, wenn Sie nicht gerade bei einer Dschungelprüfung sind? Wie nutzen Sie ihre freie Zeit?

Ich wünschte, ich hätte Freizeit! Wenn ich morgens aufwache, lese ich als erstes meine Emails. Meistens habe ich dann bereits Fragen von den Producern zu den Prüfungen in meinem Postfach. Oder ich werde wegen medizinischer Fragen kontaktiert, wenn sich zum Beispiel jemand aus der Crew den Fuß gebrochen hat. Für Hunderte Crew-Mitglieder bin ich sowas wie der „Familiendoktor“ (lacht). Wenn dann noch Zeit ist, mache ich etwas Sport.

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Wie genau halten Sie sich fit?

Ich versuche jeden Teil meines Körpers zu trainieren. Ich schwimme, mache Übungen und auch Martial Arts. Manchmal gehe ich auch etwas durch die Natur und hoffe, besondere Tiere zu finden.

Es ist das erste richtige Dschungelcamp seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Welchen Einfluss hat Covid-19 auf Ihre Arbeit?

Sonja, Daniel und ich werden alle drei Tage PCR-getestet. Wir versuchen immer, 1,5 Metern Abstand zu halten. Wenn ich einem Prominenten helfe, setze ich immer meine Maske auf und trage meine medizinischen Handschuhe. Wir hatten das Glück, dass die Omicron-Variante hier schon zurückgegangen ist, als wir angekommen sind. Trotzdem sind alle sehr vorsichtig. Das zeigt sich auch außerhalb des Camps: Vor dem Essen werden wir alle einzeln kontrolliert: Tragen wir die Maske richtig? Haben wir uns die Hände desinfiziert? Besteck und Teller dürfen wir gar nicht anfassen, alles wird gereicht. Wir sind schon sehr vorsichtig.

Sie sind mittlerweile 71 Jahre alt. Arbeiten Sie eigentlich noch zusätzlich zwischen den beiden Dschungelcamps oder genießen Sie Ihren Ruhestand?

Ich versuche, möglichst viel Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Meine Frau und ich lieben es zu reisen, zum Beispiel nach England, wo wir Bekannte haben. Wenn wir jetzt nicht Corona hätten, würden wir auch nach dieser Staffel auf dem Rückweg auch irgendwo noch Urlaub machen. Aber auch zu Hause bei uns in Australien ist es fast wie Urlaub. Wir wohnen in einem kleinen Tal mit nur wenigen Menschen. Unsere Kinder wohnen für australische Verhältnisse nicht weit entfernt, wir sind da sehr glücklich.

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Wie lange wollen Sie noch Teil des Dschungelcamps bleiben?

Ich verrate ihnen etwas, was ich noch nie einer Journalistin erzählt habe: Vor fünf Jahren habe ich zwei Mails an den deutschen und den englischen Produzenten der Show geschrieben und gesagt, dass ich aufhören möchte. Innerhalb von 20 Minuten hatte ich eine Email, in der mich der englische Produzent gefragt hat: „Sie können nicht aufhören. Wann können Sie nach London kommen? Wir buchen Ihnen sofort einen Flug.“ Und weitere 20 Minuten später hatte ich eine Email aus Deutschland: „Wir haben gehört, sie kommen nach London, wir kommen da auch hin.“ Was soll ich sagen? So lange man mich nicht mit einem Rollstuhl reinschieben muss, mache ich nun weiter (lacht).

Womit hat man Sie denn überzeugt? Sagen Sie nicht, es war das Geld...

Es war nicht das Geld, das wär schön gewesen (lacht). Ich habe schon etwas mehr bekommen, aber was mir viel wichtiger war: Ich brauchte Unterstützung. Alleine für das Wohlergehen der Prominenten und zusätzlich für alle Crewmitglieder verantwortlich zu sein, hat mich großen Druck verspüren lassen. Seitdem habe ich ein paar Kollegen an meiner Seite, die mich in meinen Aufgaben unterstützen.

Sie sind seit einiger Zeit aktiv auf Instagram, posten da auch Fotos und Videos aus Südafrika. Machen Sie das selbst?

Ja! Mich hat Social Media eigentlich nie wirklich interessiert. Aber als ich mit Thorsten Legat und Evelyn Burdecki die Show „Dr. Bob‘s Australia“ gemacht habe, haben Evelyn und ich uns angefreundet. Sie ist für mich wie eine Tochter, sie ist eine wundervolle Person. Evelyn hat mir gezeigt, wie man mit Instagram umgeht. Ich finde es toll, wie viele Leute mir da schreiben und sich für die Dinge interessieren, die ich da mache. Ich bin da nicht gut drin, aber ich gebe mein Bestes (lacht).

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